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Lymphknoten in der Leiste geschwollen – Ursachen & Behandlung

In der Leiste befinden sich Lymphknoten, die den Lymphabfluss des Beines, einem Teil der Genitalorgane, der Harnblase, der Gebärmutter und einem Teil der Bauchwand filtern. Diverse Erkrankungen können zur Vergrößerung der Lymphknoten der Leiste führen, darunter einige Geschlechtskrankheiten.

Hausbesuche Gynäkologe
Bild: Halfpoint/Shutterstock.com

Lymphknoten der Leiste und der Rosenmüller-Lymphknoten

Die Lymphknoten der Leiste werden in zwei Gruppen nach ihrer Lage eingeteilt. Die oberflächlichen Lymphknoten der Leiste befinden sich im Fettgewebe der Unterhaut und filtern vor allem Lymphe von Penis und Hodensack und der angrenzenden Haut. Die tiefen Lymphknoten der Leiste gehören zum Lymphabfluss von der Harnblase, der Bauchwand, der Gebärmutter und den Eileitern.

Ein besonders großer Lymphknoten der Leiste ist der sogenannte Rosenmüller-Lymphknoten, der sich im Canalis femoralis (Femoralkanal) unterhalb des Leistenbandes befindet. Benannt wurde der Knoten nach dem deutschen Anatomen und Chirurgen Johann Christian Rosenmüller (1771-1820). Dass der Rosenmüller-Lymphknoten tastbar ist, kann als Normalzustand betrachtet werden. Bei starker Vergrößerung kann der Rosenmüller-Lymphknoten fälschlicherweise für einen Schenkelbruch (Hernia femoralis) gehalten werden. Mittels Ultraschall lässt sich die Diagnose im Zweifelsfall klären.

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Sie können sich immer dann an Medlanes wenden, wenn Sie Schmerzen, Symptome oder Beschwerden haben, bei denen Sie ansonsten einen niedergelassenen Arzt konsultieren würden. Unser ärztlicher Notdienst hilft Ihnen bei akuten Beschwerden, steht Ihnen jedoch ebenfalls für regelmäßige Hausbesuche zur Verfügung. Bei Bedarf verschreibt Ihnen der Arzt natürlich auch Medikamente oder stellt Ihnen eine Krankschreibung aus.

Tastbare Lymphknoten in der Leiste

  • Normalzustand des Rosenmüller-Lymphknotens
  • Syphilis
  • Chlamydien-Infektion (zum Beispiel Lymphogranuloma inguinale)
  • Gonorrhoe

Syphilis (Lues)

Die Syphilis betrifft 14-mal häufiger Männer als Frauen und tritt vor allem zwischen dem 20. und 49. Lebensjahr auf, da der verursachende Erreger hauptsächlich sexuell übertragen wird. Bei dem Erreger handelt es sich um das Bakterium Treponema pallidum. Das Risiko einer Ansteckung durch Sexualverkehr mit einem infizierten Partner beträgt 30 %! Zwei bis drei Wochen nach der Ansteckung bildet sich an der Stelle, über die der Erreger eingedrungen ist, ein schmerzloses, hartes Geschwür (Ulcus durum, im Volksmund “harter Schanker” genannt). Begleitend schwellen die regionären Lymphknoten, also die Leisten-Lymphknoten an. Innerhalb von sechs Wochen erfolgt die narbige Abheilung. Auf diese primäre Syphilis kann das Sekundärstadium folgen, das sich durch eine Lymphknotenschwellung am gesamten Körper, Hautausschlag und Fieber zeigt. In der Genitalregion können nässende Papeln, sogenannte Condylomata lata, auftreten.

Die tertiäre Syphilis beinhaltet Gewebeveränderung, die an der Haut besonders gut zu sehen sind. Es handelt sich um Geschwüre, die ein entzündliches Sekret absondern können. Bei der quartären Syphilis (Neurosyphilis) kommt es zum Befall des zentralen Nervensystems mit Gefühlsstörungen, Koordinationsstörungen, Schmerzattacken und gegebenenfalls Krampfanfällen, Verlust von Hirngewebe und Demenz. All diese Beschwerden ließen sich durch sachgerechte Benutzung von Kondomen vermeiden! Infizierte sollten sich unbedingt behandeln lassen und Geschlechtspartner über ihre Erkrankung informieren, damit auch diese sich in ärztliche Behandlung begeben. Die Therapie erfolgt durch die Injektion von Benzathin-Penicillin G in den Muskel.

Lymphogranuloma inguinale (Lymphogranuloma venereum)

Eine andere Geschlechtskrankheit, die zu einer Lymphknotenschwellung in der Leiste führt, ist die Infektion mit Chlamydia trachomatis Serotyp L1-L3. In tropischen und subtropischen Gebieten kommt der Erreger häufiger vor als in Deutschland. Nach der Ansteckung bilden sich schmerzlose Geschwüre im Genitalbereich, die sich binnen zwei Wochen wieder zurückbilden. Zwei Wochen später treten blau-rote Lymphknotenschwellungen in der Leiste auf. Häufig bilden sich ausgehend von diesen Lymphknoten Abszesse aus, die auf Druck Eiter über eine porenförmige Öffnung entleeren. Die antibiotische Behandlung sollte alle Sexualpartner der letzten zwei Monate miteinschließen und erfolgt über die Gabe von Doxycyclin, alternativ Azithromycin oder Erythromycin. Bis zum Ende der Therapie ist auf Sexualverkehr zu verzichten!

Gonorrhoe (Tripper)

Die Gonorrhoe zeigt sich wesentlich schneller als die Syphilis: Männer bemerken bereits zwei bis drei Tage nach der Ansteckung einen eitrig-rahmigen Tropfen am Ausgang der Harnröhre und enorme Schmerzen beim Wasserlassen. Bei Frauen dauert es einige Tage länger, bis Symptome auftreten. Spätestens nach sieben Tagen bemerken Betroffene gelbrahmigen Ausfluss aus der Scheide. Bei einer Harnröhrenentzündung (Urethritis) riecht das austretende Sekret faulig. Allerdings ist eine symptomlose Ansteckung vor allem bei Frauen häufig! Das Problem ist, dass Frauen auch ohne Symptome die Erkrankung weitergeben können. Zu den gefürchteten Spätfolgen der Gonorrhoe zählt die Unfruchtbarkeit bei Frauen: Durch Verwachsungen im kleinen Becken verkleben die Eileiter, wodurch die Passage eines gesprungenen Eies unmöglich wird.
Kondome bieten guten Schutz vor einer Infektion. Wer an Gonorrhoe erkrankt, sollte sich antibiotisch (üblicherweise einmalige Einnahme von Ceftriaxon und Azithromycin) behandeln lassen und bis zur Ausheilung auf Geschlechtsverkehr verzichten. Frauen sollten alle Sexualpartner der letzten drei Monate informieren. Männer, die nur an einer entzündeten Harnröhre im Rahmen der Gonorrhoe leiden, müssen nur die Partner der letzten zwei Wochen informieren. Bei weiteren oder anderen Beschwerden gilt dieselbe Empfehlung wie für Frauen.

Wenn Lymphknoten der Leiste tastbar sind, kann es sich um den Rosenmüller-Lymphknoten handeln. Dieser ist aufgrund seiner Größe bei fast allen Menschen in der Leiste unterhalb des Leistenbandes zu tasten. Eine Lymphknotenschwellung kann auf eine Infektion hinweisen, weitere Beschwerden helfen dabei, Rückschlüsse auf die Krankheit zu ziehen. Vor allem sexuell übertragbare Krankheiten führen zur Schwellung von Leistenlymphknoten und sollten daher untersucht und entsprechend therapiert werden.

Quellen:

MIAMED Amboss Klinik Arzt-Modus (kostenpflichtiger Arzt-Zugang). Stichworte: Rosenmüller-Lymphknoten, Lues (Syphilis), Gonorrhoe, Chlamydien; zuletzt aufgerufen am 16.02.19

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