Schwindel und Erbrechen
Inhalt
Nach der Achterbahnfahrt oder auf einer Schiffsreise leiden viele an Schwindel und Erbrechen, weil das Gleichgewichtsorgan gereizt wird. Die Symptome sind in diesen Fällen zwar unangenehm, aber recht ungefährlich. Im Rahmen von Erkrankungen oder Vergiftungen können Schwindel und Erbrechen jedoch deutliche Warnzeichen sein! Erfahren Sie hier mehr!
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Sie können sich immer dann an Medlanes wenden, wenn Sie Schmerzen, Symptome oder Beschwerden haben, bei denen Sie ansonsten einen niedergelassenen Arzt konsultieren würden. Unser ärztlicher Notdienst hilft Ihnen bei akuten Beschwerden, steht Ihnen jedoch ebenfalls für regelmäßige Hausbesuche zur Verfügung. Bei Bedarf verschreibt Ihnen der Arzt natürlich auch Medikamente oder stellt Ihnen eine Krankschreibung aus.
Wann können Schwindel und Erbrechen auftreten?
- übermäßige Reizung des Gleichgewichtsorgans (zum Beispiel durch Achterbahnfahrt)
- “Hirndruck”, beispielsweise bei einer Gehirnerschütterung
- Migräne
- Vergiftungen: cholinerges Syndrom, Bleivergiftung, Alkoholvergiftung
Gehirnerschütterung und ähnliche Erkrankungen
Schwindel und Erbrechen sind gemeinsam mit Kopfschmerzen und einer Bewusstseinstrübung typische Symptome bei gesteigertem intrakraniellem Druck (“Hirndruck”). Das Erbrechen erfolgt meist im Schwall, die Kopfschmerzen verteilen sich diffus über den gesamten Kopf. Laien sprechen bei einem leichten Schädelhirntrauma von einer Gehirnerschütterung (Commotio cerebri). Bei einer Gehirnerschütterung finden sich definitionsgemäß keine organischen Veränderungen und kein Ausfall von Nervenfunktionen. Nach einer kurzen Bewusstlosigkeit, die wenige Sekunden bis maximal eine Stunde anhält, beklagen Betroffene Schwindel und Erbrechen. Die Gehirnerschütterung ist harmlos, sollte aber überwacht werden, weil zu Beginn nicht sicher davon ausgegangen werden kann, dass keine schwerere Form des Schädelhirntraumas vorliegt.
Neben Stürzen oder Gewalteinwirkung auf den Schädel können auch entzündliche Prozesse, Tumorerkrankungen oder Vergiftungen zu einem erhöhten Hirndruck führen.
Migräne
Migräne ist eine wiederkehrend auftretende Kopfschmerzform. Meistens ist der Kopfschmerz nur auf einer Seite. Übelkeit und Erbrechen sind ebenso wie erhöhte Geräusch- und Lichtempfindlichkeit typische Begleitsymptome. Der Migräne kann eine sogenannte Aura vorausgehen. Betroffene nehmen ein Flimmern im Gesichtsfeld (Flimmerskotom) oder Gesichtsfeldausfälle wahr, entwickeln Lähmungen, verspüren Missempfindungen oder leiden an Schwindel. Die Aura hält nicht länger als eine Stunde an, danach ist auch von eventuellen Lähmungen nichts mehr zu bemerken.
Die Migräne ist eine häufige Erkrankung und tritt erstmalig üblicherweise zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr auf. Frauen sind dreimal so häufig betroffen wie Männer, was eventuell auch dadurch bedingt ist, dass hormonelle Veränderungen wie die Monatsblutung eine Migräne triggern können. Weitere Auslöser sind Wetterwechsel, Alkohol, Nikotin, Zitrusfrüchte, Milchprodukte, Schokolade, Rotwein, Zeitverschiebungen und Veränderungen des Schlaf-Wach-Rhythmus.
Der Migräne-Kopfschmerz kann zwischen vier und 72 Stunden anhalten und fühlt sich pulsierend, bohrend oder hämmernd an. Die Beeinträchtigung durch den Kopfschmerz ist häufig so stark, dass Betroffene nicht arbeiten oder in die Schule gehen können. Bei einer Migräneattacke ist Bettruhe zu empfehlen. Viele empfinden einen abgedunkelten, leisen Raum am angenehmsten. Leichte bis mittelstarke Migräneattacken können mit Schmerzmitteln wie ASS, Ibuprofen, Diclofenac oder Paracetamol behandelt werden. Hilfreich kann die Einnahme eines Kombinationspräparates mit ASS, Paracetamol und Koffein sein. Koffein verengt die Blutgefäße im Gehirn und wirkt sich so lindernd auf die Beschwerden aus. Bei schwereren Migräneattacken werden sogenannte Triptane wie Sumatriptan, Eletriptan, Rizatriptan, Almotriptan oder Naratriptan verabreicht. Naratriptan und Almotriptan sind auch rezeptfrei verfügbar. Die schnellste Linderung verschafft die Injektion von Sumatriptan in das Unterhautfettgewebe.
Vergiftung
Eine Vergiftung mit Blei kann zu erhöhtem Hirndruck führen und wie bei einer Gehirnerschütterung Schwindel und Erbrechenauslösen.
Zudem führt die Vergiftung mit manchen Medikamenten zu einem sogenannten cholinergen Syndrom. Der Begriff des cholinergen Syndroms ist durch die erhöhte Ausschüttung des Botenstoffs Acetylcholin begründet. Ursächlich ist eine gesteigerte Aktivität des Parasympathikus, eines Parts des vegetativen Nervensystems. Zusätzlich zu Schwindel und Erbrechentreten beim cholinergen Syndrom Schwitzen, Bauchschmerzen und Durchfall, Sehstörungen und kleine Pupillen, tränende Augen, Speichelfluss, niedriger Blutdruck und vermehrter Harndrang auf. Die Behandlung eines cholinergen Syndroms beinhaltet zumeist die Gabe von Atropin, das den Parasympathikus bremst. Je nach den Symptomen kommen weitere Arzneimittel zum Einsatz. Gegen Muskelkrämpfe oder starke Erregung helfen Beruhigungsmittel wie Midazolam. Eine Übersäuerung des Körpers kann mit Natriumhydrogencarbonat ausgeglichen werden.
Zu Substanzen, deren Überdosis zu einem cholinergen Syndrom führt, gehören das Chemotherapeutikum Irinotecan, reservible AChE-Inhibitor wie Neostigmin, das zum Ankurbeln der Darmbewegung nach Darm-Operationen gegeben werden kann, Nervenkampfstoffe wie Sarin und Tabun oder Insektizide/Pestizide/Fungizide, die Organophosphate enthalten. Zudem enthält das Gift der Hornisse ebenso wie das der Feuerfische und der Brennnesseln Acetylcholin.
Des Weiteren kann der übermäßige Genuss von Alkohol zu Schwindel und Erbrechen führen. Bei Bewusstseinsverlust sollten Betrunkene in die stabile Seitenlage gebracht werden. Dadurch wird verhindert, dass Betrunkene bei weiterem Erbrechen ihr Erbrochenes einatmen, woran sie bei Ausfall der Schutzreflexe ersticken können. “Schnapsleichen” sind ein Notfall und gehören in ein Krankenhaus!
Schwindel und Erbrechen sind je für sich zwei scheinbar harmlose Symptome. Je nach Ursache der Beschwerden und weiteren Symptomen können sich jedoch ernste Notfälle wie ein mittelschweres Schädelhirntrauma oder eine Alkoholvergiftung dahinter verbergen. Kontaktieren Sie daher im Zweifel lieber einen Arzt! Medlanes privatärztlicher Dienst steht Ihnen 24 Stunden am Tag zur Verfügung!
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Sie können sich immer dann an Medlanes wenden, wenn Sie Schmerzen, Symptome oder Beschwerden haben, bei denen Sie ansonsten einen niedergelassenen Arzt konsultieren würden. Unser ärztlicher Notdienst hilft Ihnen bei akuten Beschwerden, steht Ihnen jedoch ebenfalls für regelmäßige Hausbesuche zur Verfügung. Bei Bedarf verschreibt Ihnen der Arzt natürlich auch Medikamente oder stellt Ihnen eine Krankschreibung aus.
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Quellen:
MIAMED Amboss Klinik Arzt-Modus (kostenpflichtiger Arzt-Zugang). Stichworte: Schädelhirntrauma, Bleiintoxikation, Migräne, akzidentelle Vergiftungen; zuletzt aufgerufen am 17.02.19
https://flexikon.doccheck.com/de/Cholinerges_Syndrom; zuletzt aufgerufen am 17.02.19
https://m.thieme.de/viamedici/klinik-faecher-notfallmedizin-1539/a/umgang-mit-alkoholvergifteten-24702.htm; zuletzt aufgerufen am 17.02.19