Skabies: Infektion mit der Krätzmilbe
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Die Skabies ist eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit, die in den tropischen Ländern häufiger vorkommt. Während in Deutschland etwa 0,02 bis 0,5 % der Bevölkerung betroffen sind, beträgt der Anteil betroffener Menschen in Endemiegebieten bis zu 15 %! Die Ursache für die Häufung in den Tropen ist, dass die Skabiesmilben bei einer Temperatur unter 16 °C bewegungsunfähig sind. Erfahren Sie hier, woran Sie eine Skabies erkennen können und wie die Infektion behandelt wird
Was ist Skabies und welche Symptome kann sie verursachen?
Die Skabies nennt der Volksmund “Krätze” und es handelt sich bei dieser um eine parasitäre Infektion der Haut, die durch die Skabiesmilbe (Krätzmilbe) ausgelöst wird. Diese Milbenart kann nur in der menschlichen Haut überleben und sich vermehren. Die Ansteckung erfolgt üblicherweise direkt von Mensch zu Mensch. Bereits die Übertragung einer einzigen weiblichen, begatteten Milbe reicht aus, um Skabies zu verursachen. Gleichwertig ist die Übertragung mehrerer Larven in verschiedenen Reifestadien. Die Skabies tritt bei Säuglingen, Kleinkindern und bei Menschen im Alter zwischen 15 und 45 Jahren häufiger auf, weil üblicherweise in diesen Altersstufen mehr menschliche Nähe und direkter Hautkontakt, zum Beispiel beim Stillen, Kuscheln und beim Geschlechtsverkehr, besteht. Für eine Ansteckung ist ein großflächiger Hautkontakt über fünf bis 20 Minuten notwendig. Eine Ausnahme ist die Sacbies crustosa, eine hochinfektiöse Form der Krätze, bei der sich eine enorm hohe Anzahl von Milben auf der Haut befindet.
Die Milbe gräbt sich durch die obere Hautschicht, setzt Kot ab und legt ihre Eier ab. Dadurch entsteht starker Juckreiz, der in der Nacht besonders stark ausgeprägt ist. Charakteristisch für eine Infektion mit Skabiesmilben sind zudem kommaförmige, rötliche Hautverletzungen, die beim Eingraben der Milbe entstehen.
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Sie können sich immer dann an Medlanes wenden, wenn Sie Schmerzen, Symptome oder Beschwerden haben, bei denen Sie ansonsten einen niedergelassenen Arzt konsultieren würden. Unser ärztlicher Notdienst hilft Ihnen bei akuten Beschwerden, steht Ihnen jedoch ebenfalls für regelmäßige Hausbesuche zur Verfügung. Bei Bedarf verschreibt Ihnen der Arzt natürlich auch Medikamente oder stellt Ihnen eine Krankschreibung aus.
Symptome bei Skabies:
– Juckreiz, der nachts stärker wird
– kommaförmige, maximal 1 cm lange Hautläsionen
– Ekzem durch Abwehrreaktion des Körpers
– Hautrötung
– Papeln, Bläschen und Krusten auf betroffener Haut
Wie vermehrt sich die Krätzmilbe?
Nach der Begattung auf der Hautoberfläche stirbt das Männchen ab und das Weibchen beginnt mit dem Graben von Tunneln in die oberste Hautschicht. Sie legt täglich ein bis vier Eier in diese Tunnel ab, bevor sie nach etwa sechs Wochen in den Tunnelgängen verstirbt.
Die Larven schlüpfen nach etwa zwei bis drei Tagen und wandern danach zur Hautoberfläche. Auf der Hautoberfläche entwickeln sie sich zunächst zu Nymphen. Nach zwei bis drei Wochen erreichen die jungen Milben die Geschlechtsreife. Mit der Begattung beginnt der Zyklus von vorne.
Wie wird eine Skabies diagnostiziert?
Die Skabies ist meist eine Blickdiagnose: Die kommaförmigen, geröteten Hautläsionen, die zwischen wenigen Millimetern bis zu einem Zentimeter lang sind und am Ende ein kleines Bläschen aufweisen können, sind charakteristisch. Sobald die Immunreaktion einsetzt, entwickelt sich ein Ekzem mit teilweise verkrusteten Papeln und Bläschen. Betroffene Hautstellen sind vor allem die Finger- und Zehenzwischenräume, Handgelenke, Warzenhöfe der Brustwarzen, das männliche Genitale und die Achselfalten. Bei Säuglingen und abwehrgeschwächten Menschen kann die gesamte Haut befallen sein. Typisch ist auch der nächtliche Juckreiz.
Mit einem Mikroskop oder einem Dermatoskop (Lupe für die Untersuchung der Haut) lassen sich die Milben ebenso wie ihre Eier und Kotballen nachweisen.
Wie wird die Skabies behandelt?
Krätzmilben können nur maximal 48 Stunden außerhalb der menschlichen Haut überleben. Um eine Infektion zu vermeiden, müssen Kleidung, Bettwäsche und Handtücher gewaschen werden. Im Trockner bei 50 °C sterben die Milben innerhalb von zehn Minuten. Bei der Scabies crustosa sollten zudem alle Gegenstände, die der Patient berührt hat, gereinigt werden. Grundsätzlich ist die indirekte Ansteckung durch gemeinsame Nutzung von Textilien jedoch eher unwahrscheinlich.
Die Behandlung der Betroffenen sollte alle Kontaktpersonen einschließen! Zumeist ist die lokale Therapie mit einer Permethrin-Creme ausreichend. Alternativ können lokal Benzylbenzoat oder Crotamiton angewendet werden. Sollte die lokale Therapie nicht ausreichen oder aufgrund einer starken Hautentzündung nicht möglich sein, kann Ivermectin oral eingenommen werden. Gegen den Juckreiz helfen Antihistaminika wie Dimetinden. Nach der Behandlung ist das Eincremen der Haut mit rückfettenden Cremes zu empfehlen. Bei einer starken Hautreizung können zusätzlich lokal Glukokortikoide angewendet werden.
Ob die Therapie erfolgreich war, muss nach sieben Tagen kontrolliert werden. Bei Bedarf wird die Behandlung wiederholt und der Befund nach weiteren 14 Tagen erneut kontrolliert. Bei Menschen mit einer Immunschwäche ist grundsätzlich die Wiederholung der Therapie zu empfehlen. Dasselbe Vorgehen gilt bei Patienten, die schon einmal von einer Skabies betroffen waren, und bei schweren Verläufen wie der Scabies crustosa. Säuglinge und Kleinkinder sollten im Krankenhaus behandelt werden, um Komplikationen zu vermeiden.
Die Skabies ist eine sehr unangenehme Infektionserkrankung mit Krätzmilben, die starken Juckreiz verursacht. Die Diagnose lässt sich anhand der Symptome und des Hautbefundes leicht stellen. Die Behandlung der Skabies erfolgt in der Regel mit Permethrin-Creme, die auf die Haut aufgetragen wird. In Ausnahmefällen ist die orale Einnahme von Ivermectin notwendig
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Quellen:
MIAMED Amboss Klinik Arzt-Modus (kostenpflichtiger Arzt-Zugang). Stichworte: Krätze, Permethrin, Glukokortikoide, Ivermectin, Pruritus, parasitäre Infektionen; zuletzt aufgerufen am 03.02.19