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Tonsillektomie und Tonsillotomie: Wann müssen die Mandeln entfernt werden?

Die Mandeln zu entfernen, ist ein häufiger Eingriff bei Kindern im Grundschulalter. Im Jahr 2010 wurden in Deutschland etwa 127.000 Mandelentfernungen in Krankenhäusern durchgeführt. Im Volksmund werden als “Mandeln” die Gaumenmandeln bezeichnet. Der medizinische Fachbegriff für die Gaumenmandel lautet Tonsilla palatina. Wann und warum eine Operation sinnvoll ist und wie der chirurgische Eingriff durchgeführt wird, erfahren Sie im Folgenden.

Hausbesuche Kinderarzt

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Sie können sich immer dann an Medlanes wenden, wenn Sie Schmerzen, Symptome oder Beschwerden haben, bei denen Sie ansonsten einen niedergelassenen Arzt konsultieren würden. Unser ärztlicher Notdienst hilft Ihnen bei akuten Beschwerden, steht Ihnen jedoch ebenfalls für regelmäßige Hausbesuche zur Verfügung. Bei Bedarf verschreibt Ihnen der Arzt natürlich auch Medikamente oder stellt Ihnen eine Krankschreibung aus.

Wann ist es sinnvoll, die Mandeln zu entfernen?

Derzeit ist die operative Entfernung empfohlen, wenn die Mandeln sechsmal oder häufiger innerhalb eines Jahres entzündet waren. Bei drei bis fünf Mandelentzündungen kann über eine Operation diskutiert werden.

Mandelentzündungen durch Streptokokken können auch nach der akuten Erkrankung zu Folgeerkrankungen führen. Wenn die Nieren in Form einer Glomerulonephritis betroffen sind, ist die Entfernung der Mandeln angezeigt. Die Nierenerkrankung entsteht nämlich durch eine immunologische Reaktion, die aufgrund der Mandelentzündung aufgetreten ist.

Das PFAPA-Syndrom, bei dem Kinder unter fünf Jahren an wiederkehrenden Fieberattacken mit Entzündung der Mund- und Rachenschleimhaut leiden, kann dadurch geheilt werden, die Mandeln zu entfernen. Außerdem kann bei einem Peritonsillarabszess, einer entzündungsbedingten Eiteransammlung zwischen der Gaumenmandel und ihrer Kapsel, die Mandel entfernt werden, um eine Ausbreitung der Entzündung zu verhindern.

Eine einseitige Vergrößerung einer Gaumenmandel gilt bis zum Beweis des Gegenteils als krebsverdächtig. Damit keine der möglichen Krebszellen im Körper zurückbleibt, wird die gesamte Mandel vorsichtig entfernt und anschließend histologisch (feingeweblich) untersucht. Bei einer beidseitigen Mandelvergrößerung (Tonsillenhyperplasie), die so ausgeprägt sein kann, dass sich die Mandeln berühren (“kissing tonsils”), können Folgeerkrankungen wie ein Schlafapnoe-Syndrom, Schluckstörungen, Verlegung der Atemwege oder ein gestörtes Zahnwachstum bei Kindern auftreten. Darum ist die zumindest teilweise Entfernung der Mandeln sinnvoll.

Indikationen für eine Mandel-Operation:

  • sechs oder mehr Mandelentzündungen im Laufe der letzten zwölf Monate
  • PFAPA-Syndrom ([strong]p[/strong]eriodic [strong]f[/strong]ever, [strong]a[/strong]phthous stomatitis, [strong]p[/strong]haryngitis and cervical [strong]a[/strong]denitis syndrome)
  • akute Post-Streptokokken-Glomerulonephritis
  • Peritonsillarabszess
  • einseitig vergrößerte Mandel (Krebsverdacht!)
  • massive Tonsillenhyperplasie (“kissing tonsils”)

Tonsillektomie und Tonsillotomie

Bei der Tonsillektomie handelt es sich um die vollständige Entfernung der Gaumenmandeln. Seit den 1990er Jahren nimmt die Häufigkeit dieser Operation insbesondere bei Kindern ab. Das größte Risiko bei der Operation ist eine Nachblutung, weshalb dieser Eingriff nur unter stationären Bedingungen im Krankenhaus durchgeführt wird.

Bei der Operation wird die Blutversorgung der Mandeln durchtrennt und verschlossen. Danach können die Mandeln entfernt werden. Eine einheitliche OP-Methode hat sich nach wie vor nicht durchgesetzt. Grundsätzlich sind drei Methoden zu unterscheiden: Die Tonsillektomie [strong]ohne[/strong] elektrochirurgische Maßnahmen verzichtet auf den Einsatz von Instrumenten, die mit Strom, Laser oder Ultraschall zu einer Verödung der Blutgefäße führen. Dadurch entsteht ein höheres Risiko für direkte Nachblutungen und die Sicht auf das Operationsgebiet ist aufgrund des Blutaustritts ein wenig schlechter.

Die Gefäße werden mit einer Naht verschlossen. Bei einer Tonsillektomie [strong]mit[/strong] elektrochirurgischen Maßnahmen wird zugunsten der Verödung mit oben genannten Mitteln auf eine Naht verzichtet. Bei diesem Verfahren scheint sich insgesamt ein höheres Blutungsrisiko zu ergeben, insbesondere Blutungen am fünften bis achten Tag nach der Operation treten häufiger auf. Zudem beklagen Patienten stärkere Schmerzen. Bei der Tonsillektomie à chaud handelt es sich um ein Verfahren zur Behandlung eines Peritonsillarabszesses. Anstatt den Abszess aufzustechen und den Eiter abzulassen, wird bei dieser Methode die gesamte entzündete Mandel entfernt. Die Tonsillektomie à chaud wird von Ärzten kontrovers diskutiert.

In manchen Fällen kann anstelle einer Tonsillektomie auch eine Tonsillotomie erfolgen. Bei einer Tonsillotomie wird die Gaumenmandel nur teilweise entfernt. Dadurch ergeben sich Vorteile wie die Verkürzung der Operationszeit, weniger Blutverlust während des Eingriffs, geringer ausgeprägte Schmerzen und eine niedrigere Rate von Komplikationen wie Nachblutungen.

Wie geht es nach der Operation weiter?

Nach der Operation bleiben die Patienten zunächst im Krankenhaus, damit eventuelle Nachblutungen schnellstens versorgt werden können. Außerdem können Patienten schrittweise wieder an feste Nahrung herangeführt werden. Auf Kaffee, scharfe Gewürze, Rauchen und Alkohol sowie auf stark salzhaltige Speisen sollte nach der Operation zunächst für einige Tage verzichtet werden, um keine Nachblutung zu provozieren. Kinder und Jugendliche sollten der Schule noch einige Tage fernbleiben und auf sportliche Aktivitäten verzichten. Nach einer Tonsillotomie können Patienten schneller wieder feste Nahrung zu sich nehmen und leiden weniger stark und kürzer an Schmerzen. Sollte es zu einer Nachblutung kommen, wenn der Patient wieder zu Hause ist, muss der Rettungsdienst gerufen werden! Jede Nachblutung nach einer Mandel-OP kann, selbst wenn sie schwach beginnt, innerhalb von kurzer Zeit dramatische Ausmaße annehmen!

Die Mandeln können entweder vollständig (Tonsillektomie) oder teilweise (Tonsillotomie) entfernt werden. Sofern die Möglichkeit gegeben ist, wird die Tonsillotomie aufgrund einiger Vorteile gegenüber der Tonsillektomie oftmals bevorzugt. Welche Maßnahme im konkreten Fall anzuwenden ist, wird der behandelnde Arzt mit Ihnen besprechen. Sollte es nach der Mandel-Operation zu einer Nachblutung kommen, ist unverzüglich die 112 zu rufen. Aufgrund des Risikos eines massiven Blutverlusts muss der Patient mit einem Rettungswagen sofort in ein Krankenhaus gebracht werden, wo ein Venenzugang gelegt wird und Blutkonserven bereitgestellt werden.

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Quellen:

MIAMED Amboss Klinik Arzt-Modus (kostenpflichtiger Arzt-Zugang). Stichworte: Tonsillektomie, Tonsillotomie, Peritonsillarabszess, kissing tonsils; zuletzt aufgerufen am 29.01.19

https://www.aerzteblatt.de/archiv/62624/Die-Tonsillektomie-im-Kindesalter; zuletzt aufgerufen am 29.01.19

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