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Bindehautentzündung bei Kleinkindern und Neugeborenen

Eine Bindehautentzündung beim Kleinkind kann hochansteckend sein. Bei Neugeborenen können bleibende Schäden durch eine unbehandelte Bindehautentzündung zurückbleiben. Hier erfährst du, welche Erreger bei Neugeborenen eine Konjunktivitis verursachen, welche Auslöser die Bindehautentzündung beim Kleinkind haben kann und welche Behandlung angezeigt ist!

Ursachen der Bindehautentzündung beim Kleinkind und Neugeborenen:

– virale Infektionen: Erkältungsviren, Magen-Darm-Viren
– bakterielle Infektionen: unspezifische Bakterien, Chlamydien, Gonokokken
– selten Pilzinfektionen: Candida, Microsporum, Aspergillus
– selten Parasiten: Loa loa (“Augenwurm”) und andere Würmer, Trypanosomen, Leishmaniose
– allergische Ursache
– chemische Stoffe
– Verletzungen der Bindehaut
– Störungen des Tränenfilms oder Tränenabflussstörungen

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Bindehautentzündung beim Kleinkind

Die Bindehautentzündung beim Kleinkind wird in den meisten Fällen durch Viren ausgelöst. Allerdings kommen auch Bakterien als Erreger in Frage. Pilze und Parasiten sind in Deutschland nur sehr selten ursächlich. Ein Kleinkind mit Bindehautentzündung fasst sich häufig in das betroffene Auge und reibt in der Hoffnung, Fremdkörpergefühl und Juckreiz dadurch zu bessern. Leider verzögert sich dadurch die Abheilung und es treten zusätzliche Schmerzen auf. Außerdem verbreitet das Kleinkind durch den Kontakt der Hände mit den Augen die Krankheitskeime und steckt seine Mitmenschen an. Häufiges Händewaschen kann das Ansteckungsrisiko reduzieren.

Vor allem bei bakteriellen Bindehautentzündungen erscheinen die Augen geradezu verklebt. Wenn Sie das verklebte Auge reinigen wollen, benutzen Sie am besten einen Mulltupfer, den Sie zuvor in lauwarmes, abgekochtes Wasser tauchen. Die Reinigung erfolgt vom äußeren Augenwinkel zum inneren, da der Abfluss der Tränenflüssigkeit über den inneren Augenwinkel erfolgt. Es ist davon abzuraten, die Behandlung der Bindehautentzündung beim Kleinkind auf eigene Faust mit Hausmitteln und rezeptfreien Arzneimitteln durchführen zu wollen. Lassen Sie stattdessen ärztlich abklären, ob es sich überhaupt um eine Bindehautentzündung handelt und worin die Ursache besteht! Denn eine Konjunktivitis entsteht nicht nur durch eine Infektion, sondern kann auch allergisch, durch Verletzungen, durch chemische Stoffe oder durch Störungen des Tränenfilms bedingt sein. Hinweise auf eine allergische Bindehautentzündung sind beispielsweise Milchschorf (atopisches Ekzem) in der Vorgeschichte oder bestehender Heuschnupfen sowie Asthma bronchiale.

Bindehautentzündung beim Neugeborenen

Während in den Entwicklungsländern jedes fünfte Neugeborene von einer Konjunktivitis betroffen ist, sind es in Deutschland gerade einmal 0,5 bis 1 Prozent der Lebendgeburten. Dies hat vor allem damit zu tun, dass hierzulande regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen werden. Das Screening auf Chlamydien gehört zu den festen Bestandteilen der Schwangerschaftsvorsorge. In der 32. Schwangerschaftswoche ist es zu empfehlen, das Screening zu wiederholen und durch ein Gonokokken-Screening zu erweitern. Die Konjunktivitis durch Chlamydien ist in der Regel ungefährlich und heilt ohne Narbenbildung ab.

Gonokokken, die Erreger der Gonorrhoe (Tripper), führen unbehandelt zum irreversiblen Verlust der Sehschärfe. Früher, als die Gonorrhoe in Deutschland noch viel häufiger war, gehörte darum die Credé-Prophylaxe (beidseitiges einmaliges Tropfen von einprozentiger Silbernitrat- oder Silberazetat-Lösung in die Augen) zur vorgeschriebenen Behandlung nach der Geburt. Mittlerweile besteht keine flächendeckende Notwendigkeit mehr, sodass die Credé-Prophylaxe nicht mehr empfohlen wird. Stattdessen empfiehlt es sich, vorgeburtlich den Geburtskanal bei Bedarf zu sanieren.

Gefürchtet ist die Neugeborenen-Konjunktivitis im Rahmen einer Infektion mit einem Herpes-simplex-Virus. Wenn die Infektion zu spät erkannt und deutlich verzögert behandelt wird, besteht eine Wahrscheinlichkeit von 50 %, dass das Neugeborene verstirbt. Die Hälfte der Neugeborenen, die überlebt, leidet ihr ganzes Leben an Folgeschäden wie Erblindung.

Wenn ein Neugeborenes eine Bindehautentzündung entwickelt, lässt sich anhand der vergangenen Zeit nach der Geburt der Erreger schätzen. Ein bis fünf Tage nach der Geburt zeigt sich eine Gonokokken-Konjunktivitis. Etwa nach fünf Tagen können sich jedoch auch Bindehautentzündungen durch Infektionen mit unspezifischen Bakterien manifestieren. Fünf bis 14 Tage nach der Geburt tritt die Chlamydien-Konjunktivitis auf. Die Bindehautentzündung durch Infektion mit einem Herpes-simplex-Virus entwickelt sich nach ein bis zwei Wochen postnatal.

Um gezielt therapieren zu können, ist in jedem Fall ein Bindehaut-Abstrich notwendig. Während die Behandlung bei einer unspezifischen bakteriellen Konjunktivitis völlig ausreichend mit Augentropfen erfolgt, muss bei einer Infektion mit Chlamydien, Gonokokken oder Herpes-simplex-Viren immer zusätzlich eine systemische Therapie (in die Vene oder als orale gegebenes Medikament) erfolgen. Bei raschem Therapiebeginn und korrekte Auswahl der Medikamente hat die Neugeborenen-Konjunktivitis eine sehr gute Prognose.

Die Bindehautentzündung beim Kleinkind ist eher harmlos. Bei Neugeborenen und in Einzelfällen bei Kleinkindern kann jedoch eine risikoreiche Infektion ursächlich sein! In jedem Fall sollten Sie mit einem betroffenen Kind unverzüglich den Kinderarzt aufsuchen oder sich zur Minimierung des Ansteckungsrisikos am besten vom Arzt Zuhause besuchen lassen. Einen entsprechenden Service bietet unter anderem der privatärztliche Kindernotdienst von Medlanes.

Quellen:

MIAMED Amboss Klinik Arzt-Modus (kostenpflichtiger Arzt-Zugang). Stichworte: infektiöse Bindehautentzündung, allergische Konjunktivitis, nicht-infektiöse Bindehautentzündung; zuletzt aufgerufen am 24.02.19

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