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Ab wann sollte man mit geschwollenen Lymphknoten zum Arzt gehen?

Lymphknoten gehören wie die Thymusdrüse, die Milz und das lymphatische Gewebe zu den Lymphorganen und bilden Teil des lymphatischen Systems.

Ist ein Lymphknoten geschwollen, machen sich viele Patienten Sorgen. Das liegt daran, dass man die Lymphknoten normalerweise im nicht geschwollenen Zustand gar nicht bemerkt. Im folgenden Beitrag wird erklärt, was Lymphknoten überhaupt sind und welche Aufgaben sie haben. Sodann wird aufgezeigt, an welchen Stellen im Körper sich überall Lymphknoten befinden. Zum Schluss wird darauf eingegangen, was für Ursachen eine Schwellung der Lymphknoten haben kann und bei welchen Anzeichen man zum Arzt gehen sollte.

Was sind Lymphknoten?

Lymphknoten gehören wie die Thymusdrüse, die Milz und das lymphatische Gewebe zu den Lymphorganen und bilden Teil des lymphatischen Systems. Das lymphatische System gehört zum Immunsystem und ist mit dem blutbildenden System des Knochenmarks verbunden. Im menschlichen Körper befinden sich etwa 600 bis 700 Lymphknoten in der Größe eines Zentimeters. Aufgabe der Lymphknoten ist es, eine Filterstation für die Lymphe, also das Gewebewasser darzustellen. Das Gewebewasser tritt regelmäßig aus den Blutkapillaren in das Gewebe aus und muss zurück in den Blutkreislauf geführt werden. Die Lymphknoten selber verfügen im Inneren über Abwehrzellen, die in der Lage sind zum Beispiel Krankheitskeime aus der Lymphe zu entfernen. Eine tragende Rolle spielen sie für die Abwehr von bakteriellen Entzündungen. Nicht nur Menschen verfügen über Lymphknoten. Die Organismen aller Säugetiere und auch die von Vögeln verfügen über Lymphknoten.

Wo sich die verschiedenen Lymphknoten im Körper befinden

Die Lymphknoten befinden sich an verschiedenen Stellen unseres Körpers:

  • Am Hals: Nacken (Retropharyngeallymphknoten), bei den Halsgefäßen (Halslymphknoten) und über dem Schlüsselbein (Nodi lymphoidei supraclaviculares)
  • Am Kopf: hinter dem Ohr (Lymphonodi retroauriculares) und unterhalb des Ohrs (Parotislymphknoten), im Gesicht (Gesichtslymphknoten), am Hinterkopf (Hinterhauptlymphknoten), am Kinn (Kinnlymphknoten) und am Unterkiefer (Unterkieferlymphknoten)
  • In der Achselhöhle (Achsellymphknoten)
  • An der Brust: Brusthöhle (Mediastinallymphknoten, Parasternallymphknoten und Tracheobronchiallymphknoten) und Brustwand (Nodi lymphoidei intercostales und Nodi lymphoidei interpectorales)
  • Am Bauch: im Bauch (Magenlymphknoten und Lendenlymphknoten), an der Bauchwand (Kniefaltenlymphknoten, Leistenlymphknoten) und an der unteren Extremität (Kniekehllymphknoten)

Geschwollene Lymphknoten

Ist ein Lymphknoten geschwollen, ist das in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge. Insbesondere im Rahmen eines Infekts findet man geschwollene Lymphknoten häufig am Hals, in der Achselhöhle oder in der Leiste. Die Schwellung zeigt in diesen Fällen nur an, dass das Abwehrsystem arbeitet. Tritt eine Schwellung in einem bestimmten Bereich auf, spricht man von einer lokalisierten Lymphknotenschwellung.

Liegen Schwellungen der Lymphknoten an verschiedenen Körperstellen oder sogar am ganzen Körper zu, nennt man das eine generalisierte Lymphknotenschwellung.

  • Mögliche Ursachen für geschwollene Lymphknoten sind:
  • Erkältung oder Grippe
  • Pfeiffersches Drüsenfieber
  • Herpes simplex-Viren
  • HI-Viren/Aids
  • Mumps
  • Masern
  • Röteln
  • Dengue-Fieber-Virus
  • Staphylokokken-Infektion
  • Katzenkratzkrankheit
  • Rattenbissfieber
  • Tuberkulose
  • Diphterie
  • Streptokokken-Pharyngitis
  • Spirochäten-Infektionen
  • Pilzinfektionen
  • Parasiten
  • Nekrotisierende Lymphadenitis
  • Kawasaki-Syndrom
  • Castleman-Krankheit
  • Sinushistiozytose
  • Lymphdrüsenkrebs
  • Leukämie
  • Maligne Lymphome
  • Chronisches Müdigkeitssyndrom
  • Sarkoidose
  • Serumkrankheit
  • Arzneimittelfieber
  • Silikonimplantate

Ab wann zum Arzt gehen?

Auch wenn eine Schwellung der Lymphknoten meistens harmlos ist, sollte bei folgenden Anzeichen ein Arzt aufgesucht werden:

  • Schwellung eines Lymphknotens, ohne das ein Infekt vorliegt
  • nur einseitige Schwellung (z.B. nur bei einer Achselhöhle)
  • wochenlange Schwellung
  • Schmerzen
  • Krankheits- oder Schwächegefühl, Leistungsabfall
  • Nachtschweiß
  • Schluckbeschwerden
  • Fieber
  • Schwellung in einer Größe von mehr als zwei Zentimetern
  • gerötete, gespannte oder nässende Haut
  • verhärtete Schwellung
  • Verklumpung mehrerer Lymphknoten

Eine Schwellung der Lymphknoten ist meistens harmlos, insbesondere dann wenn diese im Rahmen eines bakteriellen Infekts auftritt. Dennoch gibt es auch schwerwiegende Ursachen, auf welche eine Schwellung der Lymphknoten hinweisen kann. Insbesondere wenn Lymphknoten an mehreren Stellen des Körpers oder sogar am ganzen Körper angeschwollen sind und bestimmte Merkmale auftreten, wie eine Verhärtung oder Begleitsymptome wie Fieber oder Nachtschweiß, sollte der Patient seine Beschwerden auf jeden Fall mit einem Arzt abklären.

Bild: shutterstock.com/Von puhhha

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