Schwindel durch Ohr
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Schwindel kann gemeinsam mit einem Druckgefühl im Ohr auftreten. Symptome wie ein wiederkehrender Drehschwindel, Druckgefühle im Ohr, Tinnitus und eine Hörminderung können auf einen Morbus Menière hinweisen. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung des Innenohrs. Doch Schwindel kann auch anders durch das Ohr verursacht werden. So wird ein gutartiger Lagerungsschwindel durch das Ablösen von Ohrensteinen ausgelöst. Im folgenden Text sollen sowohl Morbus Menière, als auch der Lagerungsschwindel näher erläutert werden.
Morbus Menière: Erkrankung des Innenohrs
Bei der Menière-Krankheit handelt es sich um eine Erkrankung des Innenohrs. Sie wird durch eine Flüssigkeitszunahme im Innenohr ausgelöst. Was ursächlich für diese Flüssigkeitszunahme ist, ist bisher weitesgehend unbekannt. Man geht jedoch davon aus, dass es erbliche Anlagen gibt, welche die Krankheit möglicherweise eher begünstigen. Auch eine Kausalität zu Umweltfaktoren wie hoher Lärmbelastung oder eine Verletzung des Innenohrs sind denkbar. Inzwischen gibt es auch eine Theorie darüber, dass ein entzündlicher Prozess zur Entstehung der Menière-Krankheit beiträgt.
Morbus Menière zeichnet sich durch die Symptome Drehschwindel, Tinnitus und Druckgefühle im Ohr (Menière’schen Trias) aus. Die Schwindelattacken können plötzlich auftreten und zu Übelkeit führen. Die Attacken dauern meistens 30 Minuten an, können sich in seltenen Fällen aber auch über Stunden hinziehen. Die Beschwerden lassen sich medikamentös mit Antivertiginosa behandeln. Es besteht auch die Möglichkeit einer Operation. Entstehen Angstgefühle durch die Schwindelattacken (Angst vor dem Schwindel, Angst vor Kontrollverlust), sollte der Patient sich auch psychisch betreuen lassen, damit sich keine Angststörung manifestiert.
Gutartiger Lagerungsschwindel: Schwindel durch Ohr
Um sich einen ungefähren Eindruck vom Lagerungsschwindel zu machen, braucht man sich nur an Situationen erinnern, in denen man zu schnell aus dem Bett aufgestanden ist oder sich über einen Zeitraum lange gedreht hat. Der Schwindel dauert in der Regel nur kurze Zeit an. Bei einem Lagerungsschwindel kann es immer wieder zu derartigem Schwindel kommen, wenn die Lage verändert wird. Dies kann auch nur das Wälzen im Bett vor dem Einschlafen sein. Die Ursache dafür bilden vermutlich winzige Ohrsteinchen im Innenohr.
Die sogenannten Otokonien oder Otholiten rutschen bei Bewegungen in die Bogengänge des Ohrs. Beim Drehen des Kopfes lösen die Teilchen einen Sog aus, der dem Gehirn signalisiert, dass gerade eine Bewegung gemacht wird. Andere Sinnesorgane hingegen melden keine Bewegung. Durch die widersprüchlichen Signale an das Gehirn, kommt es zum Schwindelgefühl. Zur Ablösung der Ohrensteine kommt es durch Kopfverletzungen, Innenohr-Entzündungen, Schädel-Hirn-Traumen oder auch durch Ablösung im Alter. Neben der Einnahme von Medikamenten, kann eine Behandlung in Form von Körper- und Kopfhaltungsübungen erfolgen. Das Epley-Manöver ist beispielsweise eine Methode, durch welche die Oktonien mit Hilfe der Schwerkraft aus den Bogengängen entfernt werden sollen. Auch Operationen werden in einigen Fällen durchgeführt. Nach der Behandlung ist es möglich, dass es in zwei Jahren erneut zum Lagerschwindel kommt. Diese kann der Patient mit den erlernten Übungen aber zumeist selbst behandeln.
Verspürt man Schwindelgefühle, die gleichzeitig mit Beschwerden am Ohr auftreten, kann es sich möglicherweise um Morbus Menière oder einen gutartigen Lagerungsschwindel handeln. In beiden Fällen ist das Innenohr betroffen, dass für das Gleichgewicht zuständig ist. Treten derartige Symptome auf, sollte man seinen HNO-Arzt aufsuchen. Es gibt dabei unterschiedliche Möglichkeiten und Methoden Morbus Menière und auch den gutartigen Lagerungsschwindel zu therapieren.