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Alle Hepatitis-Erreger auf einen Blick

Es gibt viele Formen der Hepatitis, um genau zu sein gibt es fünf Formen. Eine Hepatitis bleibt im Anfangsstadium häufig unentdeckt, da sie oft keine Beschwerden verursacht. Wenn Symptome auftreten, sind diese nur sehr unspezifisch. Es kommt beispielsweise zu Leistungsschwäche, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Glieder- und Gelenkschmerzen oder eine leicht erhöhte Körpertemperatur. Neu diagnostizierte Fälle von Hepatitis sind meldepflichtig. Im Folgenden lesen Sie, welche Eigenschaften diese Leberentzündungen gemeinsam haben.

Hepatitis A

Die in Deutschland häufigste Form ist die Hepatitis A, hervorgerufen durch das Hepatitis-A-Virus. Die Virusinfektion wird als typische Reisekrankheit aus wärmeren Ländern eingeführt. Hepatitis A ist eine Virusinfektion, die über Schmierinfektion und verseuchte Nahrungsmittel (rohe Muscheln, Meerestiere) übertragen wird. Erst 2 bis 6 Wochen nach der Infektion mit dem Virus kommt es zu Krankheitserscheinungen wie Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen und Gelbsucht. Der Virus kommt weltweit vor, jedoch meistens an Orten mit schlechten sanitären Bedingungen und unreinem Trinkwasser.
Hepatitis A wird durch die Schmierinfektion (fäkal-oral) übertragen, z.B. durch gemeinsame Benutzung von Toiletten und Handtüchern. Die Viren werden über den Stuhl ausgeschieden, wo sie schon ein bis zwei Wochen vor Krankheitsausbruch und Wochen bis Monate danach nachgewiesen werden können. Die Inkubationszeit beträgt 2 – 6 Wochen. Mit einer Impfung kann binnen 2 Wochen ein 95%-iger Schutz erlangt werden. Da die Inkubationszeit mindestens 2 Wochen beträgt, ist aber auch eine Immunisierung auch kurz vor Reiseantritt noch sinnvoll.

Gegen Hepatitis A und B kann man sich durch Impfung schützen.

Gegen Hepatitis A und B kann man sich durch Impfung schützen.

Nach 6 – 12 Monaten sollte eine zweite Impfdosis gegeben werden, so kann ein Langzeitschutz für 10 bis über 15 Jahre erreicht werden. Im Allgemeinen wird die Impfung sehr gut vertragen.

Hepatitis B

Hepatitis B gehört zu den häufigsten Infektionen weltweit. Bei einer Hepatitis B handelt es sich um eine virusbedingte Leberentzündung. Eine Impfung kann gegen die Krankheit schützen. Hepatitis B wird in Deutschland vorwiegend über sexuelle Kontakte übertragen, weshalb ein großer Teil der akuten Hepatitis B-Fälle bei jungen Erwachsenen auftritt. Eine Ansteckung ist aber auch über mit Blut verunreinigte Gegenstände möglich, also unter anderem über geteilte Spritzen bei Drogenabhängigen, nicht korrekt gesäuberte Tätowier-Instrumenten, gemeinsam benutzte Zahnbürsten oder Nagelscheren. Eine akute Hepatitis B heilt bei Erwachsenen meist aus. Nur in circa fünf Prozent der Fälle wird die Krankheit chronisch. Bei Neugeborenen und Kleinkindern hingegen verlaufen 50 bis 90 Prozent der Infektionen chronisch. Die chronische Hepatitis B führt oft zu einer Leberzirrhose und steigert das Risiko für Leberzellkrebs. Eine wirksame Behandlung mit Medikamenten ist jedoch möglich.
Die Zeit zwischen der Ansteckung mit dem Virus und dem Ausbruch der Erkrankung, die so genannte Inkubationszeit, liegt etwa zwischen einem bis sechs Monaten. Die ersten Symptome sind, genauso wie bei anderen Hepatitis Infektionen, Appetitlosigkeit und Müdigkeit, Übelkeit, Gelenkbeschwerden und leichtes Fieber. Bei etwa einem Drittel der Infizierten zeigen sich die typischen Anzeichen einer Gelbsucht: Der Stuhlgang verliert an Farbe, der Urin wird dunkel, Haut und das Weiße der Augen färben sich gelb. Nach vier bis sechs Wochen verschwinden die Symptome wieder. Bei etwa 95 Prozent der Erwachsenen mit akuter Hepatitis B heilt die Krankheit vollständig aus. Es können verschiedene Maßnahmen zur Vorbeugung getroffen werden, wie zum Beispiel:

  • Impfungen
  • Geschützter Geschlechtsverkehr

Achtung: Schwangere, die mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert sind, können die Krankheit bei oder um die Geburt herum auf ihr Kind übertragen. Dies lässt sich in den meisten Fällen durch vorbeugende Maßnahmen vermeiden, weshalb in Deutschland werdende Mütter im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge auf Hepatitis B getestet werden.

Hepatitis C

Hepatitis C ist weltweit verbreitet und verläuft meist chronisch. Die Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus wird zunehmend bei Männern festgestellt, die Sex mit Männern haben. Anders als bei Hepatitis A und B gibt es keine Impfung, und auch eine durchgemachte Erkrankung schützt nicht vor einer weiteren Ansteckung. Die Erkrankung wird oft viel zu spät erkannt und kann zu starken Leberschäden führen. Der Hepatitis-C-Virus wird durch Blut übertragen, vor allem beim Drogengebrauch. Anstecken kann man sich aber auch bei sexuellen und sonstigen Praktiken, bei denen Blut im Spiel ist.
In mehr als drei Vierteln der Fälle wird eine akute Hepatitis-C-Infektion gar nicht bemerkt, das heißt, es gibt keine oder nur leichte Symptome oder Beschwerden. In etwa 10 bis 20 % der Fälle treten grippeähnliche Symptome auf, manchmal kann es auch zu einer Gelbfärbung von Augen und Haut kommen. Meist wird die Hepatitis aber erst bei einer Blutuntersuchung entdeckt. Hepatitis C ist behandelbar, aber auch nach einer erfolgreichen Behandlung kann man sich immer wieder neu mit Hepatitis C anstecken.

Hepatitis D

Die Hepatitis D ist eine Entzündung der Leber, die ausschließlich bei Menschen mit bereits vorliegender Hepatitis B vorkommen kann. Der Erreger dieser Krankheit, das Hepatitis-D-Virus, ist ein inkomplettes Virus und kann sich nur mithilfe des vom Hepatitis-B-Virus stammenden Oberflächenproteins vermehren. Somit schützt eine Impfung gegen Hepatitis B auch gegen Hepatitis D. Hepatitis D ist in Österreich und Deutschland eher selten. Nur etwa 5% der Personen, die chronische Hepatitis-B-Virus-Träger sind, sind zusätzlich von einer Hepatitis-D-Infektion betroffen. Im südeuropäischen Mittelmeerraum ist die Infektionsrate höher, ebenso in Nordafrika, im Mittleren Osten und in Südamerika.
Die Übertragungswege sind die gleichen wie bei der Hepatitis B. Das Virus wird von Mensch zu Mensch über Körperflüssigkeiten wie Blut, Blutplasma, Speichel, Urin, Stuhl, Sperma, Vaginalsekret oder Muttermilch übertragen. Der häufigste Übertragungsweg sind Sexualkontakte mit Infizierten. Das Hepatitis-B-Virus sowie das Hepatitis-D-Virus werden auch über infizierte Spritzen oder Infusionen mit infiziertem Blut oder Blutprodukten übertragen. Die Symptome bei Hepatitis D ähneln jenen bei Hepatitis B. Sie beginnt unspezifisch mit Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Leistungsschwäche. Ähnlich wie bei einer Hepatitis-B-Infektion kann die akute Erkrankungsphase schwer bis völlig unbemerkt verlaufen. Bei einer chronischen Infektion haben die meisten Betroffenen keine Symptome, bis sie eine Leberzirrhose oder Leberkrebs entwickeln.

Die Leber tut nicht weh, doch genau das ist gefährlich, sobald das Organ entzündet ist. Hepatitis bleibt daher oft lange unentdeckt.

Die Leber tut nicht weh, doch genau das ist gefährlich, sobald das Organ entzündet ist. Hepatitis bleibt daher oft lange unentdeckt.

Hepatitis E

Hepatitis E kommt weltweit vor. Mindestens 17 % der in Deutschland lebenden Bevölkerung haben eine Infektion mit dem Hepatitis-E-Virus (HEV) durchgemacht. Somit ist diese Infektion in Deutschland häufiger als bislang angenommen. Der Erreger wird hauptsächlich über kontaminiertes Trinkwasser oder verunreinigte Lebensmittel übertragen. Die Erkrankung heilt meist von alleine aus. Chronische und schwere Verläufe sind selten. Etwa 75 Prozent aller gemeldeten Hepatitis-E-Fälle betreffen Menschen über 40 Jahren. Die meisten davon sind Männer.
In Deutschland und anderen Industrienationen wird Hepatitis E hauptsächlich überunzureichend gegartes Schweine- oder Wildfleisch oder daraus hergestellte Produkte übertragen. Die Tiere sind ein wichtiges Reservoir für den Erreger. Möglich ist auch eine Ansteckung über Meeresfrüchte (wie Muscheln), die Wasser filtrieren und den Erreger anreichern können. Eine akute Hepatitis E bei Patienten mit gesundem Immunsystem muss meist nicht behandelt werden. Sie heilt in der Regel von allein aus. Bei Bedarf kann man die Beschwerden lindern, etwa mit einem Medikament gegen Übelkeit und Erbrechen.

Zusammenfassung

Gegen Hepatitis A und B gibt es eine Impfung, deren Kosten in vielen Fällen die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen. Bei Ihrem Arzt können Sie sich erkundigen, ob eine solche Impfung für Sie sinnvoll ist.
Um einer Hepatitis A und E vorzubeugen, sollten Sie vor allem auf Lebensmittel- und Händehygiene achten. Waschen Sie sich nach jedem Gang zur Toilette und vor dem Essen die Hände. In tropischen Ländern und anderen Regionen mit mangelhafter Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene sollten Sie alle Nahrungsmittel nur gekocht oder geschält genießen. Trinkwasser kaufen Sie dort am besten in verschlossenen Flaschen oder kochen es ab. Diese Maßnahmen sind natürlich auch für Hepatitis A geimpfte Menschen sinnvoll, da sie auch der Vorbeugung von anderen Infektionskrankheiten dienen.
Nicht vor allen Formen der Hepatitis kann man sich wirksam schützen. Hepatitis-Arten wie Hepatitis B und C, die über Blut und ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden, können Sie durch den Gebrauch von Kondomen und durch das Vermeiden von direktem Blutkontakt vorbeugen. Mit infizierten Personen sollten Sie sich auch keine persönlichen Hygieneartikel wie Nagelscheren, Rasierapparate oder Zahnbürsten teilen.

Wie kann Medlanes Ihnen helfen?

Wenn Sie mit einem der Hepatitis-Viren infiziert sind oder den Verdacht auf eine mögliche Infektion haben, sollten Sie nicht zu lange warten. Der ärztliche Bereitschaftsdienst von Medlanes bietet sowohl Privatpatienten als auch Selbstzahlern die Möglichkeit, im Bedarfsfall auf die schnelle und unkomplizierte Hilfe eines erfahrenen Arztes zurückzugreifen. Rund um die Uhr (je nach Auslastung der Ärzte) und an 7 Tagen pro Woche stehen Ihnen Medlanes’ Mediziner zur Verfügung, um ihre Patienten im Wege eines Hausbesuches zu betreuen.
Bilder:
Sebastian Kaulitzki/Shutterstock.com
Africa Studio/Shutterstock.com

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