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Atemnotsyndrom – häufigste Todesursache bei Neugeborenen

Das Atemnotsyndrom ist die häufigste Todesursache im Neugeborenen-Alter. Ein Großteil der Frühgeborenen ist aufgrund der mangelnden Lungenreife davon betroffen. Die Prognose des Atemnotsyndroms ist trotz moderner Behandlungsmöglichkeiten unsicher, etwa ein Drittel der Neugeborenen verstirbt. Daher kommt der Vermeidung einer Frühgeburt beziehungsweise der Unterstützung der Lungenreife als vorbeugende Maßnahme eine wichtige Rolle zu.

Hausbesuche Gynäkologe

Sie können sich immer dann an Medlanes wenden, wenn Sie Schmerzen, Symptome oder Beschwerden haben, bei denen Sie ansonsten einen niedergelassenen Arzt konsultieren würden Bild: Halfpoint/Shutterstock.com

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Sie können sich immer dann an Medlanes wenden, wenn Sie Schmerzen, Symptome oder Beschwerden haben, bei denen Sie ansonsten einen niedergelassenen Arzt konsultieren würden. Unser ärztlicher Notdienst hilft Ihnen bei akuten Beschwerden, steht Ihnen jedoch ebenfalls für regelmäßige Hausbesuche zur Verfügung. Bei Bedarf verschreibt Ihnen der Arzt natürlich auch Medikamente oder stellt Ihnen eine Krankschreibung aus.

Wie äußert sich das Atemnotsyndrom des Neugeborenen?

Neugeborene mit Atemnotsyndrom müssen sich sehr anstrengen, um zu atmen. Die vermehrte Atemarbeit zeigt sich durch eingezogene Haut zwischen den Rippen und oberhalb des Brustkorbs, schneller Atemfrequenz und dem sogenannten “Nasenflügeln”. Dabei werden die Nasenlöcher zur Unterstützung der Einatmung erweitert. Beim Ausatmen atmet das Neugeborene gegen fast geschlossene Stimmlippen, wodurch ein pressend-quietschendes Geräusch, das als “Knorksen” (englisch: “grunting”) bezeichnet wird, entsteht. Je nach Ausmaß der Atemnot verändert sich die Hautfarbe zu blass-grau bis bläulich. Diese Farbe entsteht dadurch, dass sich die Blutgefäße bei Sauerstoffmangel verengen. Bei weiten Blutgefäßen ist die Hautfarbe durch das rote Blut rosig.

Warum kommt es zum Atemnotsyndrom?

Die Lungen bestehen aus vielen feinen Bläschen, den Alveolen. Die Wände der Alveolen sind hauchdünn und würden beim Ausatmen eigentlich in sich zusammenfallen. Damit das nicht geschieht, produzieren spezialisierte Zellen der Lunge einen Stoff namens Surfactant. Bei unreif geborenen Neugeborenen besteht ein Surfactant-Mangel. Bei jedem Ausatmen fallen die Lungenbläschen in sich zusammen und das Neugeborene benötigt sehr viel Kraft, um die Bläschen beim Einatmen wieder neu zu entfalten. Diese immense Anstrengung kann das Neugeborene nicht lange aufrechterhalten. Unbehandelt tritt der Tod durch Herz-Kreislauf-Stillstand ein.

Der wichtigste Risikofaktor für ein Atemnotsyndrom beim Neugeborenen ist die Frühgeburtlichkeit. Kinder, die vor der 28. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen, entwickeln mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 bis 80 % ein Atemnotsyndrom! Zwar wird bereits ab der 20. Schwangerschaftswoche Surfactant produziert, die Verteilung auf die Oberfläche der Lungenbläschen beginnt jedoch erst zwischen der 28. und 32. Schwangerschaftswoche. Natürlicherweise ist die Lunge erst ab der 35. Woche bereit für die Atmung. Außerdem kann ein Diabetes mellitus bei der Mutter die Lungenreife behindern, da Insulin die Produktion von Surfactant hemmt. Des Weiteren ist bei einer primären Kaiserschnitt-Geburt das Risiko erhöht, da es nicht zu einem erhöhten Glukokortikoid-Spiegel kommt. Glukokortikoide sind Stresshormone und werden bei den Wehen ausgeschüttet. Beim Neugeborenen sorgt der erhöhte Glukokortikoid-Spiegel im Blut für eine bessere Lungenreife und Verteilung von Surfactant.

Risikofaktoren für das Atemnotsyndrom

– Atemnotsyndrom in der Familie schon einmal aufgetreten

– Frühgeburtlichkeit

– Kaiserschnitt (außer Not-Kaiserschnitt)

– Diabetes mellitus der Mutter

– Hydrops fetalis (Ansammlung von Flüssigkeit im ganzen Körper des Kindes)

Wie wird das Atemnotsyndrom behandelt?

Ein Neugeborenes mit Atemnotsyndrom muss schleunigst nicht-invasiv mit einer Maske beatmet werden. Durch die CPAP-Beatmung (CPAP = continuous positive airway pressure) wird ein Überdruck erzeugt, der verhindert, dass die Lungenbläschen in sich zusammenfallen. Sollte diese Maßnahme nicht ausreichend sein, kann zusätzlich Sauerstoff gegeben werden. Je nach Ausprägung der Atemnot und dem Grad der Lungenreife kann es sinnvoll sein, künstliches Surfactant in die Luftröhre des Kindes zu verabreichen. In manchen Fällen ist nicht-invasive Masken-Beatmung nicht effektiv genug, sodass es notwendig ist, das Kind zu intubieren und künstlich zu beatmen.

Die Beatmung erfolgt nur unter engmaschiger Überwachung. Reiner Sauerstoff ist nämlich wie Gift für die unreifen Lungen von Frühgeborenen und kann schwere Schäden verursachen!

Wie wird die Diagnose des Atemnotsyndroms gestellt?

Das Atemnotsyndrom ist vor allem eine klinische Diagnose. Das bedeutet, dass bereits die Symptome ausreichend sind, um die Diagnose zu sichern. Die Einteilung in vier Schweregrade erfolgt anhand von Röntgen-Bildern der Lunge.

Das Risiko eines Atemnotsyndroms kann sogar bereits vorgeburtlich festgestellt werden: Im Fruchtwasser lässt sich der Hauptbestandteil von Surfactant, das Lecithin in seiner Konzentration bestimmen. Diese Konzentration wird ins Verhältnis gesetzt zum Sphingomyelin-Gehalt des Fruchtwassers, der während der gesamten Schwangerschaft konstant bleibt.

Wenn das Risiko für ein Atemnotsyndrom besteht, lässt sich durch zweimaliges Spritzen von Betamethason in einen Muskel der Mutter die Lungenreife anregen.

Das Atemnotsyndrom ist eine lebensgefährliche Erkrankung des Neugeborenen, die aufgrund von Surfactant-Mangel bei einer noch unreifen Lunge entsteht. Betroffene Kinder müssen umgehend beatmet werden, wodurch jedoch wiederum Lungenschäden entstehen können. Trotz medizinischer Behandlung verstirbt fast jedes dritte der betroffenen Kinder. Daher ist die beste “Therapie” die Vorsorge: Schwangere sollten regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen und sich im Zweifel lieber einmal zu oft als zu wenig beim Arzt vorstellen. Das Ziel ist es, eine Frühgeburt zu vermeiden oder so lange hinauszuzögern, bis die Lunge des Kindes reif genug ist.

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Quellen:

MIAMED Amboss Klinik Arzt-Modus (kostenpflichtiger Arzt-Zugang). Stichworte: Atemnotsyndrom des Neugeborenen; zuletzt aufgerufen am 24.01.19

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