Rote Flecken am Bein und ihre Ursachen
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Wie kann Ihnen Medlanes helfen?
Sie können sich immer dann an Medlanes wenden, wenn Sie Schmerzen, Symptome oder Beschwerden haben, bei denen Sie ansonsten einen niedergelassenen Arzt konsultieren würden. Unser ärztlicher Notdienst hilft Ihnen bei akuten Beschwerden, steht Ihnen jedoch ebenfalls für regelmäßige Hausbesuche zur Verfügung. Bei Bedarf verschreibt Ihnen der Arzt natürlich auch Medikamente oder stellt Ihnen eine Krankschreibung aus.
en Sie ansonsten einen niedergelassenen Arzt konsultieren würden Rote Flecken am Bein können leicht übersehen werden, wenn sie keine Beschwerden wie Schmerzen oder Juckreiz verursachen. In jedem Fall können die roten Flecken am Bein aber Hinweise auf eine mögliche Erkrankung liefern. Allerdings müssen die Flecken nicht krankheitsbedingt aufgetreten sein, sondern entstehen auch während einer Schwangerschaft oder durch die Einnahme von Sulfonamiden oder der Pille
Rote Flecken am Bein – mögliche Grunderkrankungen:
– Infektion mit Streptokokken, Mykobakterien oder Yersinien
– Autoimmunerkrankungen wie Sarkoidose, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
– Purpura Schönlein-Henoch (IgA-Vaskulitis)
– Purpura anularis teleangiektoides
– Ekzematid-like Purpura
– kryoglobulinämische Vaskulitis
– Erysipel
Erythema nodosum
Das Erythema nodosum ist eine druckschmerzhafte Entzündung des Unterhautfettgewebes und tritt vor allen an den Streckseiten der Unterschenkel in Gestalt von roten Knoten auf. Frauen sind häufiger betroffen, was unter anderem dadurch zu begründen ist, dass Autoimmunerkrankungen, die ein Erythema nodosum auslösen können, häufiger bei Frauen auftreten. Im Regelfall verschwinden die roten Flecken nach wenigen Wochen von selbst, kommen häufig aber wieder, gerade wenn eine chronische Krankheit ursächlich für die Knoten ist. Neben manchen Autoimmunerkrankungen können auch Infektionen mit Streptokokken, Mykobakterien oder Yersinien Auslöser dieser Hauterscheinung sein. Seltener sind Krebserkrankungen die Ursache des Erythema nodosum.
Purpura Schönlein-Henoch (IgA-Vaskulitis)
Die Purpura Schönlein-Henoch ist eine Gefäßentzündung (Vaskulitis) der kleinen Gefäße, die in über 90 Prozent der Fälle Kinder unter 10 Jahren und häufiger Jungen als Mädchen betrifft. Ursächlich für die Entzündung ist die Komplexbildung von Immunglobulin A und die anschließende Ablagerung an der Gefäßwand. Durch die Aktivierung des unspezifischen Immunsystems entstehen Gefäßschäden. Neben den roten Flecken am Bein, die sich nicht wegdrücken lassen, bestehen häufig Bauchschmerzen, Gelenkschmerzen und durch Nierenbefall verursachte Wassereinlagerungen. Meistens heilt die Purpura Schönlein-Henoch von selbst aus. In seltenen Fällen mit schwerer Nierenbeteiligung ist eine Dialyse und Behandlung mit Glukokortikoiden notwendig.
Einige Erkrankungen sehen der Purpura Schönlein-Henoch zum Verwechseln ähnlich: Die Purpura anularis teleangiektoides verläuft chronisch und bildet um die roten Flecken herum feine Ästchen von Blutgefäßen aus. Auch die progressive Pigmentpurpura ist eine chronische Erkrankung. Bei dieser bilden sich mehrere Zentimeter große rote Flecken an den Unterschenkeln. Die Ekzematid-like Purpura betrifft zumeist junge Männer und geht mit starkem Juckreiz einher. Die kryoglobulinämische Vaskulitis tritt in über 90 Prozent der Fälle bei Patienten mit Hepatitis C auf. Die roten Flecken am Bein können zu Geschwüren werden und absterben. Eine Behandlung erfolgt mit Immunsuppressiva und schließt die Therapie der Hepatitis C mit ein.
Erysipel
Das Erysipel entsteht durch eine bakterielle Infektion der Haut und tritt meistens an den Unterschenkeln, aber auch häufig im Gesicht auf. Es handelt sich um einen roten, scharf begrenzten Flecken, dessen Form als flammenförmig beschrieben wird. Die Haut fühlt sich an dieser Stelle warm an und der betroffene Unterschenkel ist deutlich dicker als der andere. Als Krankheitserreger lassen sich meistens Streptokokken identifizieren, allerdings können auch Staphylococcus aureus oder Klebsiellen ein Erysipel hervorrufen. Die Bakterien gelangen über einen Hautdefekt, das kann eine winzige Verletzung sein, in die Lymphgefäße und breiten sich so aus. Besonders anfällig für ein Erysipel sind Diabetiker, Fettleibige mit chronisch-venöser Insuffizienz, Patienten mit chronischem Lymphödem sowie abwehrgeschwächte Patienten.
Das betroffene Bein sollte gekühlt, ruhiggestellt und hochgelagert werden. Da für die Behandlung ein Antibiotikum verschrieben werden sollte, ist ein Arztbesuch zu empfehlen. Der Arzt wird das Ausmaß des Erysipels markieren, also zum Beispiel mit einem Filzstift umranden. Dies dient der Therapiekontrolle, um leichter erkennen zu können, ob das Erysipel kleiner wird. Am besten ist es, für zwei bis drei Tage das Antibiotikum, üblicherweise Penicillin, direkt in die Vene verabreicht zu bekommen. Während dieser Zeit verbleibt der Patient also im Krankenhaus. Bei Befundbesserung kann Penicillin als Tablette verordnet werden, die der Patient auch Zuhause einnehmen kann. Insgesamt sollten zehn bis 14 Tage lang Antibiotika eingenommen werden, um ein Erysipel zu heilen. Eine antibiotische Behandlung ist darum wichtig, damit sich die Entzündung nicht ausbreitet und möglicherweise sogar eine Sepsis (Blutvergiftung) auslöst.
Rote Flecken am Bein können völlig harmlos sein, zum Beispiel wenn sie im Laufe einer Schwangerschaft oder im Rahmen einer leicht verlaufenden Purpura auftreten. Die roten Flecken können aber auch das Symptom einer Infektion mit Bakterien oder mit Hepatitis C sowie Begleiterscheinung einer Autoimmunerkrankung sein. Bei Beschwerden oder bei längerem Bestehenbleiben der roten Flecken am Bein sollte ein Arzt aufgesucht werden.[/strong]
Quellen:
MIAMED Amboss Klinik Arzt-Modus (kostenpflichtiger Arzt-Zugang). Stichworte: Purpura Schönlein-Henoch, Erythema nodosum; zuletzt aufgerufen am 27.01.19
Bild: Shutterstock/wavebreakmedia