Was Sie über Tattoos wissen sollten
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Tattoos erfreuen sich heutzutage wachsender Beliebtheit und finden als modischer Körperschmuck immer mehr Akzeptanz. Tattoos haben meist eine individuelle Aussage oder sollen die Ästhetik des Körpers unterstreichen. Bei der Auswahl des passenden Motivs und einer dazugehörigen Körperstelle sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Bei einem Tattoo handelt es sich um ein Motiv, das mit Farbmitteln wie Tinte in die Haut gestochen wird. Rund 15 % der Deutschen tragen laut Umfragen ein Tattoo. Tattoos beinhalten oftmals eine emotionale Komponente. Unabhängig davon, welches Motiv, ob mit Farbe oder ohne, Tattoos liegen im Trend.
Doch wie schädlich sind Tattoos?
Wer denkt, ein Tattoo ist nur oberflächlich, irrt. Denn die Farbe wandert durch den gesamten Körper. Grund dafür ist eigentlich ein gesundes Abwehrsystem. Wer sich eine Motiv auf den Körper tätowieren lässt, trägt dieses für immer mit sich. Und damit ist wirklich für immer gemeint – selbst, wenn das Tattoo per Laser entfernt wird, tragen wir es immer noch in uns – in unseren Lymphknoten. Das hat das Bundesinstitut für Risikobewertung bereits 2017 in einer Studie herausgefunden. Untersucht wurde dabei, inwieweit sich die Farbpigmente einer Tätowierung im Körper ansammeln und verbreiten.
Zunächst werden die Farbpigmente beim Tätowieren tatsächlich nur in die oberste Hautschicht etwa 3mm tief ins Gewebe gestochen. Das Problem: Unser Körper mag keine ungebetenen Gäste. Die Farbpartikel empfindet er als Fremdkörper. Dementsprechend versuchen Abwehrzellen die gestochene Farbe abzutransportieren. Das Tattoo bleibt zwar oberflächlich bestehen, doch winzige Farbpigmente gehen auf Reise durch den Körper und lagern sich vorrangig in den Lymphknoten ab.
Daher haben tätowierte Menschen tatsächlich oft Lymphknoten in der Farbe ihres Tattoos. Welche Auswirkungen diese Ansammlungen für die Gesundheit haben, ist noch nicht geklärt. Wie giftig die Partikel sind, hängt immer von der chemischen Struktur und Verunreinigung der Farben ab. Die Verbraucherzentrale warnt jedoch vor den Risiken von Tätowierungen. Die Abbauprodukte von Pigmenten könnten sich in den Lymphknoten und in anderen Teilen des Körpers verbreiten.
Die Nachsorge ist daher umso wichtiger. Das Tattoo sollte mehrmals täglich, rund vier Wochen lang, mit einer panthenolhaltigen Salbe eingecremt werden, damit das Tattoo nicht austrocknet. Trocknet das Tattoo aus, läuft man Gefahr, dass das Tattoo unregelmäßige Linien und ungleichmäßig ausgefüllte Flächen aufweist.
Weitere Dinge die beachtet werden sollten nach einem frisch gestochenen Tattoo:
- Kurz duschen: Das Tattoo hält besser, wenn es dem Dampf, dem Wasser und der Seife nur minimal ausgesetzt wird. Das Wasser sollte außerdem nicht zu heiß sein.
- Verwenden Sie beim Duschen unparfümierte und ph-neutrale Reinigungsmittel.
- Das Tattoo trocken tupfen, nicht reiben.
- Fünf bis acht Wochen die Sonne meiden. Um auf Nummer sicher zu gehen, auch keine Sonnenschutzmittel verwenden. Diese können sehr fettig sein und dazu führen, dass die Haut zu feucht wird.
- Tätowierung bei starker Sonneneinstrahlung mit lockerer Kleidung
Risiko
Für Schwangere und Patienten unter Medikamenteneinnahme besteht durch eine Tätowierung ein hohes Infektionsrisiko. Auch Personen mit Herzerkrankungen, Blutgerinnungsstörungen und Diabetes stellen eine Risikogruppe dar. Wichtig ist für eine komplikationslose Prozedur die Vertrauenswürdigkeit von Tätowierer/in und Tattoo Studio. Staatlich anerkannt ist der Beruf des Tätowierers nicht, deshalb sollten Sie sicherstellen, dass der Fachmann Ihrer Wahl eine Hygieneschulung durchlaufen hat.
Fest steht: Ein Tattoo geht unter die Haut – und zwar viel tiefer als bisher gedacht. Inwieweit die Farbpigmente auch auf innere Organe übergehen können und welche gesundheitliche Gefahr von ihnen ausgeht, ist noch nicht bekannt und gilt nun zu erforschen.
Wie kann Ihnen Medlanes helfen?
Falls Sie sich nach einer frischen Tätowierung unwohl fühlen sollten, oder die tätowierte Stelle gerötet oder gereizt ist, empfiehlt es sich ärztlichen Rat hinzuzuziehen. Wenn Sie mit einem Hautausschlag zu kämpfen haben, ihr Hausarzt oder Dermatologe aber nicht verfügbar ist oder an Wochenenden oder Feiertagen nicht geöffnet hat, sollten sie nicht zu lange warten. Unsere Ärzte machen auch Hausbesuche und kommen zu Ihnen nach Hause, um sie zu untersuchen und Ihnen ein Rezept für die geeignete Therapie auszustellen.
Bild: shutterstock/Dean Drobot