Wie entsteht Schnarchen: Was kann man dagegen tun?
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Schnarchen stört und kann die Gesundheit gefährden. Ungefähr jeder zweite Mann und jede vierte Frau schnarcht im Schlaf. Oft werden sich Betroffene ihrer nächtlichen Atemstörung erst bewusst, wenn genervte Angehörige sie darauf ansprechen. Jedoch sind nicht nur Angehörige von dem Schnarchen beeinträchtigt, sondern auch oft die schnarchende Person selbst. Je nach Schweregrad kann Schnarchen (Rhinonchopathie) mit einigen sanften Methoden selbst oder mit ärztlichem Zutun abgeschwächt werden.
Was passiert beim Schnarchen im Körper?
Die Geräusche, die unter dem Begriff Schnarchen zusammengefasst werden, entstehen bei Verengungen der oberen Luftwege. Beim Schnarchen erschlafft die Muskulatur in den oberen Atemwegen ungewöhnlich stark. Ein gewisses Maß am Verlust der Muskelspannung in der Nacht ist zwar normal, ragen jedoch Gaumensegel und Zäpfchen weit in den Hals hinein, bringt sie die vorbeiströmende Luft während der Atmung zum Flattern. Das Resultat ist eine Art ‚Röcheln‘, vor allem beim Einatmen.
Doch warum erschlaffen bei manchen Menschen die Muskeln besonders stark im Schlaf?
Hier gibt es zwei Varianten: Zum einen können die Einnahme von Schlaftabletten, Beruhigungsmitteln und manchen Psychopharmaka sowie der Genuss von Alkohol dahinterstecken – denn diese Substanzen entspannen die Muskeln und das Gewebe der oberen Atemwege. Zum anderen neigt vor allem die Muskulatur älterer Menschen im Allgemeinen dazu, immer mehr zu erschlaffen, was wiederum erklärt, weshalb junge Menschen meist nur in Ausnahmesituationen Schnarchen.
Eine Ausnahme ist, wenn das Problem in der Nase liegt. Wird auch hier der Luftstrom in irgendeiner Weise gestört, Schnarchen wir. Für eine Verengung innerhalb der Nase kann es einige Ursachen geben. Infrage kommt beispielsweise eine schiefe Nasenscheidewand, Schnupfen oder Allergien.
Ist Schnarchen gefährlich?
Wer leise und gleichmäßig schnarcht braucht sich in der Regel keine Sorgen um seine Gesundheit zu machen. Sehr intensives und lautes Schnarchen stört hingegen nicht nur den Schlaf des Partners, sondern auch den eigenen, da vor allem die für die Erholung so wichtige Tiefschlafphase durch die Geräusche gestört wird.
Zusätzlich zeigen verschiedene Studien, dass starke Schnarcher anfälliger für Herzkreislauferkrankungen sind. Die Gefahr einen Schlaganfall zu erleiden ist bei Menschen die Schnarchen doppelt so hoch, im Vergleich zu Leuten die nicht Schnarchen. Durch den eingeschränkten Luftfluss bei schnarchenden Personen, erhöht sich das Risiko für Herzkreislauferkrankungen. Durch den vorrübergehenden Sauerstoffmangel im Blut können Blutgefäße beschädigt werden.
Achtung: Besonders gefährdet sind Schnarcher, bei denen es sogar zu wiederkehrenden Atemaussetzern kommt. Beim sogenannten apnoischen Schnarchen (auch Schlafapnoe genannt) verschließt sich von Zeit zu Zeit der Rachen vollständig, sodass dem Erkrankten im Schlaf die Luft wegbleibt.
Was kann man selber gegen Schnarchen tun?
Es gibt verschiedene Methoden, mit deren Hilfe Sie die nächtlichen Geräusche zumindest auf ein erträgliches Maß reduzieren können. Dazu zählen folgende Tipps:
- Körpergewicht regulieren: Falls Sie übergewichtig sein sollten, ist eine wirksame Methode gegen das Schnarchen die Gewichtsreduktion. Denn, überzählige Kilos können nachts auf die Atemwege drücken. Verlieren Sie Gewicht, verschwinden auch die Fetteinlagerungen im Halsbereich, die das Schnarchen fördern. Schon eine geringe Gewichtsabnahme wirkt sich bewiesenermaßen auf die Atemwege aus.
- Schlafen Sie nicht auf dem Rücken, das führt zu einem Zurückfallen der Zunge, was die Atmung blockiert. Hohe Kissen oder entsprechende Polster für den Rücken zwingen Sie im Schlaf, sich wieder auf die Seite zu drehen.
- Abends auf schwere Mahlzeiten verzichten: Sind der Magen und Darm stark gefüllt, schiebt sich das Zwerchfell etwas nach oben, somit wird auch die Lunge etwas verschoben. Durch die Verlagerung der Lunge besteht weniger Zug auf den oberen Atemwegen, wodurch anfällige Stellen im Rachenraum leichter Zusammenklappen und dem Luftstrom den Weg versperren.
- Abends nicht zu viel trinken: Trinken Sie circa zwei Stunden vor dem Zubettgehen keinen Alkohol und verzichten Sie, wenn möglich, auf Beruhigungs- und Schlafmittel. Diese Substanzen entspannen auch die Muskulatur im Rachenbereich. Durch erhöhte Aufnahme von Flüssigkeiten schwillt ebenfalls das Gewebe an.
- Wichtig: Besonders Alkohol sollte vermieden werden, weil es die Muskeln zunehmend entspannt, wodurch das Gewebe im Rachenraum zusätzlich erschlafft und somit vermehr geschnarcht wird.
- Beruhigende Medikamente meiden: Wie auch beim Alkohol entspannen sich die Muskeln auch durch beruhigende Medikamente, was das Schnarchen fördert. zum Beispiel Kortison können Wassereinlagerungen fördern und damit das Schnarchen verstärken.
- Nicht rauchen: Durch rauchen schwellen die Schleimhäute an und dies kann die Atmung behindern. Zusätzlich verschlechtert Rauchen den Weitertransport von Sauerstoff in unserem Körper.
- Nasenpflaster: Manchmal können Nasenpflaster sinnvoll sein, etwa wenn eine gekrümmte Nasenscheidewand hinter dem nächtlichen Lärm steckt. Nasenpflaster weiten die Nasenflügel und erleichtern somit das Atmen.
Wann zum Arzt?
Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn die oben genannten Beschwerden, also Müdigkeit, Abgeschlagenheit sowie Gereiztheit auf Sie zutreffen. Bemerkt Ihr Partner, dass Sie immer wieder extrem laut oder unregelmäßig Schnarchen, sollten Sie auch einen Arzt aufsuchen. Richtige Ansprechpartner sind Hals-Nasen-Ohren-Ärzte oder Kliniken, die über ein spezielles Schnarch-Zentrum verfügen. Hier können Spezialisten in Schlaflaboren abklären, weshalb die Atmung im Schlaf behindert wird.
Wichtig: Betroffene sollten nicht alleine zum Arzttermin gehen, denn für die richtige Diagnose ist nicht nur das Patientengespräch von Bedeutung, sondern auch der Bericht des Partners, der oft deutlich mehr mitbekommt als der Schnarchende selbst.
Wie kann Ihnen Medlanes helfen?
Schnarchen Sie oder ihr Partner, sollten sie vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen. Medlanes ist ein privatärztlicher Bereitschaftsdienst, der Sie rund um die Uhr (je nach Auslastung der Ärzte) medizinisch versorgen kann. Medlanes ist Ihr Ansprechpartner bei akuten Beschwerden und Problemen. Der Notdienst von Medlanes bietet Ihnen die Möglichkeit, schnelle und unkomplizierte Hilfe eines erfahrenen Facharztes in Anspruch zu nehmen. Im Rahmen eines Hausbesuches wird sich der jeweilige Arzt um ihr Anliegen kümmern. Dabei spielt es keine Rolle um welche Uhrzeit Sie eine Konsultation wünschen, denn unsere Kooperationsärzte stehen Ihnen rund um die Uhr (je nach Auslastung der Ärzte), an sieben Tagen die Woche fachkundig zur Verfügung und behandeln Sie bei sich vor Ort.
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