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Bandscheibenvorfall: Behandlungsmöglichkeiten

Ein Bandscheibenvorfall betrifft häufig Menschen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren. Er weist oftmals erst keine Symptome auf und ruft mit der Zeit starke Schmerzen hervor, die im Rücken oder Nackenbereich auftreten und sogar bis in Arme und Beine ausstrahlen können. Um zu verstehen, wie ein Bandscheibenvorfall entsteht, sollte man sich zunächst mit der Bandscheibe und ihrer Funktion vertraut machen. Sodann wird über die Symptome informiert. Anschließend werden die Behandlungsmöglichkeiten erklärt.

Die Bandscheibe und ihre Funktion

Die Wirbelsäule setzt sich aus 24 Wirbeln zusammen, die über 23 Bandscheiben miteinander verbunden sind. Bandscheiben wirken wie Stoßdämpfer zwischen den einzelnen Wirbelkörpern. Im Gewebe der Bandscheibe kommt es zu den höchsten Spannungen im gesamten Körper. Schon beim Heben einer Getränkekiste kann ein Gewicht von 80 bis 120 kg erzeugt werden, dass auf die Wirbelsäule einwirkt. Bevor man jedoch fälschlicherweise auf die Idee kommt, man müsse künftig anstrengende Bewegungen vermeiden, um seine Bandscheiben zu schützen, sollte man sich bewusst machen, wie die Bandscheiben aufgebaut sind. Die Bandscheibe besteht aus einem stabilen Faserring mit einem weichen Gallertkern im Inneren mit einem Wasseranteil von 80 bis 85 %. Wird Druck auf die Bandscheibe ausgeübt, wird Flüssigkeit aus dem Gallertkern gepresst. Bei Entlastung saugt er sich wieder voll. Nur auf diese Art kann eine Nährstoffversorgung statt finden.

Wie kommt es zu einem Bandscheibenvorfall

Die Bandscheiben sind im Laufe eines Lebens leider nicht vom Verschleiß gefeit. Sie verlieren unter anderem an Höhe. Das Gewebe entweicht bei Belastung immer mehr zur Seite und kann auf diese Art auch auf das Rückenmark treffen. Das Bandscheibengewebe kann sich bei einer zu starken Belastung vorwölben (Protusion). Der Faserring bleibt dabei intakt. Infolge einer Vorwölbung ist ein Riss des Faserrings möglich (Prolaps). Dabei tritt das Gewebe komplett aus und wird in die Zwischenräume des Wirbelkörpers gedrückt.

Hierbei handelt es sich um einen Bandscheibenvorfall. Erst wenn das ausgetretene Gewebe auf die Nervenwurzeln wirkt, kommt es zu spürbar starken Schmerzen. Ein Bandscheibenvorfall kann sich auch einige Tage vorher in Form von Schmerzen im Rücken und im Kreuz ankündigen. In diesem Fall ist ein Arzt aufzusuchen. Übergewicht, Fehlstellungen und Bewegungsmangel, sowie eine zu starke körperliche Belastung begünstigen Bandscheibenvorfälle.

Symptome eines Bandscheibenvorfalls

Folgende Symptome deuten auf einen Bandscheibenvorfall hin:

  • stichartige und plötzlich auftretende Schmerzen in Rücken und Kreuz, die sich beim Husten verschlechtern
  • harte Rückenmuskulatur
  • Nacken- und Kopfschmerzen (Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule)
  • Schmerzen bis in die Arme oder Hände (Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule)
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühle im Arm (Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule)
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühle im Arm (Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule)
  • Hexenschuss-ähnliche Schmerzsymptome in Beinen oder Gesäß (Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbel)
  • Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Nadelstiche im Bein (Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbel)

Behandlungsmöglichkeiten

In ca. 90 % aller Fälle ist eine Operation nicht nötig, da diese nur in bestimmten Fällen, etwa bei Lähmungen oder Störungen der Enddarm- oder Blasenfunktion durchgeführt wird. Ziel einer Operation ist es, den Körper vor Folgeschäden zu bewahren. Bei der meistens angewandten konservativen Therapie wird leichte bis mäßige Bewegung empfohlen. Es ist möglich dabei, seinem Alltag nachzugehen, sofern die Schmerzen sich nicht verschlechtern. Auch eine Physiotherapie wird häufig zur konservativen Therapie hinzugezogen. Durch das Training von Rücken- und Bauchmuskeln wird der Rumpf gestärkt, was die Bandscheiben entlastet. Eine leichte, gewöhnliche Belastung der Bandscheiben ist jedoch wichtig, damit sich die Bandscheibe mit Nährstoffen versorgen kann. Entspannungsübungen und Wärmeanwendungen sind hilfreich gegen durch Verspannungen verursachte Rückenschmerzen. Auch die Zugabe von Schmerzmitteln ist möglich. Ein Bandscheibenvorfall in der Nähe des Halswirbels muss mit Bettruhe oder einer Halskrause behandelt werden. Die Behandlung eines Bandscheibenvorfalls darf nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Wenn die Gewebeflüssigkeit der Bandscheibe nach außen tritt, kommt es zum Bandscheibenvorfall. Dieser geht mit dem natürlichen Verschleiß einher, wird aber auch durch Übergewicht, körperlichen Fehlstellungen, Bewegungsmangel oder körperliche Überanstrengung begünstigt. Symptome sind Schmerzen im Kreuz und Rücken, die in die Arme und Beine strahlen können oder Kribbeln und Taubheitsgefühle hervorrufen. Die Behandlungsmöglichkeiten sind je nach Art des Bandscheibenvorfalls vielfältig und reichen von einer Operation, über Bettruhe oder dem Tragen einer Halskrause bis hin zu leichter Bewegung mit Unterstützung einer Physiotherapie. Bei Anzeichen eines Bandscheibenvorfalls ist unbedingt ein Arzt zu konsultieren, der auch die anschließende Behandlung überwachen muss.

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