Aspirin als potentielles Anti-Krebs-Mittel
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Aspirin gegen Krebs? Wieviel Wahrheit steckt dahinter?
Aspirin entwickelt sich als Allzweckwaffe. Der Hauptwirkstoff in Aspirin ist Acetylsalicylsäure (ASS), welcher die Prophylaxe gegen Herzinfarkt, Schlaganfälle und Lungenkrebs unterstützt. Acetylsalicylsäure ist wegen seiner vielfältigen Wirkungen eines der ältesten und weltweit am häufigsten
verwendeten Medikamente, denn:
- Es lindert Schmerz
- Bekämpft Entzündung
- Senkt Fieber
- Verbessert die Fließfähigkeit des Blutes
Vor allem wegen der anti-entzündlichen Wirkung ist die Substanz in den Fokus der Krebsforschung gerückt.
Jeden Tag eine Aspirin Tablette und wir sind immun gegen Krebs?
Inwieweit Acetylsalicylsäure vor Krebs schützt und Metastasen verhindern kann, untersuchten drei Studien aus den Jahren 2007, 2010 und 2011. Diese Studien wurden ursprünglich zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen durchgeführt. Zusammengefasst zeigen sie jedoch, dass unter Einnahme von Acetylsalicylsäure die Krebssterblichkeit allgemein um 15 Prozent abnahm.
Des Weiteren ist eine Studie des University College London ist zu dem Ergebnis gekommen, dass eine tägliche Dosis ASS die beste Krebsprävention sei. Der Leiter der Studie fand heraus, dass eine regelmäßige Einnahme von ASS die Gefahr an Krebs, Herzinfarkt und Schlaganfall zu sterben um 7% – 9% verringern kann.
Forscher haben herausgefunden, dass Aspirin die einfachste Vorsorge gegen Tumore ist. Daher wird Aspirin wird besonders empfohlen um Dickdarm Krebs vorzubeugen. Nun attestierten Amerikanische Forscher dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure eine vorbeugende Wirkung bei Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Es bleibt jedoch unklar wie dieser Effekt zustande kommt. Das Forscherteam hat lediglich einen Zusammenhang zwischen der Aspirin-Einnahme und einer geringeren Häufigkeit an Krebserkrankungen, vor allem Darmkrebs, nach.
Jedoch gibt es immer zwei Seiten der Medaille. Ob Acetylsalicylsäure zur Prävention von Tumoren eingesetzt werden soll, kann daher am ehesten mit einem Nein beantwortet werden. Unbestritten ist jedoch, dass bei Patienten, die Acetylsalicylsäure wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen einnehmen müssen, die Vorteile überwiegen. Interessant ist, welche Wirkungsweise von Acetylsalicylsäure für den Krebsschutz verantwortlich gemacht wird. Jedoch soll Acetylsalicylsäure Mikroblutungen in der Darmschleimhaut verursachen, welche den Eisenspeicher leeren und dadurch den Tumorzellen Nährstoff entzieht (Mascitelli & Goldstein. Int J Cancer. 2012).
Was sagen Kritiker dazu?
Zudem besitzt das Schmerzmittel auch unerwünschte Nebenwirkungen. Es kann Schwindel, Asthma-Anfälle und Allergien auslösen und ist für Kinder unter 16 Jahren nicht geeignet. Außerdem verdünnen Aspirin und andere Medikamente mit dem Wirkstoff ASS das Blut – oft für die Dauer von mehreren Tagen. Wer eine Tablette schluckt und sich im Anschluss ausversehen schneidet oder verletzt, blutet länger. Noch gravierender sind innere Blutungen, die der Wirkstoff verstärken oder begünstigen kann, etwa im Hirn, im Magen oder Darm. Bei inneren Blutungen handelt es sich immer um einen medizinischen Notfall. Menschen, die schon einmal ein Geschwür oder eine Blutung im Magen-Darm-Bereich hatten, sollten daher auf Aspirin verzichten.
Darüber hinaus schädigt ASS den Darm und fördert dadurch Infektionskrankheiten, denn die Darmschleimhaut ist der Sitz eines Großteils unseres Immunsystems. Ist die Darmschleimhaut geschädigt, ist auch unser Immunsystem geschädigt. Infolgedessen können sich Krankheiten aller Art ausbreiten, die bei einer intakteren Darmschleimhaut keine Chance gehabt hätten.
Hinzukommend schädigt ASS nachweislich das Verdauungssystem. Acetylsalicylsäure greift die Schleimhäute im Verdauungstrakt an, daher können Geschwüre und Blutungen im Magen-Darm-Trakt verursacht werden. Außerdem können in seltenen Fällen besonders bei Dauereinnahme Nierenschäden ausgelöst werden.
Um das Thema abzuschließen: Im Jahre 2004 wurde in der Fachzeitung Journal of the National Cancer Institute eine interessante Studie veröffentlicht, die zeigte, dass die tägliche Einnahme von Aspirin mit einem signifikant erhöhten Risiko für Krebserkrankungen einhergehe.
Fazit: Aspirin – Besser nicht
Aspirin oder Acetylsalicylsäure ist ein Arzneimittel mit gravierenden Nebenwirkungen, wenn es langfristig und regelmäßig eingenommen wird. Auch wenn die Möglichkeit der Vorbeugung einiger Krebsarten gegeben wäre, erhöht die Einnahme von ASS gleichzeitig das Risiko für andere Krebsarten (z.B. Bauchspeicheldrüsenkrebs), für innere Blutungen, für chronische Entzündungen und für Schädigungen des Verdauungssystems.
Die gute Nachricht: Es existiert ein Weg, das Risiko für Krebs, Herzinfarkt und Schlaganfall auf natürliche Weise zu senken und das ohne unerwünschte Nebenwirkungen. Unser Lebensstil hat weitreichende Auswirkungen auf unsere Gesundheit, das heißt ein gesunder Lebensstil trägt dazu bei, das Krankheitsrisiko möglichst gering zu halten. Das heißt: möglichst viel bewegen, abwechslungsreiche Ernährung, Obst, Gemüse und Ballaststoffe essen und auf Rauchen und Alkohol weitgehend verzichten.
Die Entscheidung, ob eine langjährige Einnahme von Aspirin zum Schutz vor Herzinfarkten, Schlaganfällen und Darmkrebs sinnvoll ist, sollte nur in Absprache mit einem Facharzt getroffen werden. Insbesondere für gesunde Menschen, die sonst keine Risikofaktoren aufweisen, scheint die Gefahr eventueller Nebenwirkungen einer Therapie zu überwiegen.
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