Neurodermitis
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Neurodermitis, ist eine chronische Erkrankung, die nicht ansteckend ist. Nicht nur Erwachsene leiden unter Neurodermitis, sondern auch Kinder. Neurodermitis hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen, fast jedes 10. Kind zeigt Anzeichen dieser entzündlichen Hauterkrankung. Die Forschung geht davon aus, dass Neurodermitis eine vererbte Krankheit ist, die dann durch bestimmte Nahrungsmittel oder auch Stress ausgelöst werden kann.
Symptome
Neurodermitis zählt – wie etwa Heuschnupfen und allergisches Asthma – zum sogenannten atopischen Formenkreis. Darunter versteht man Erkrankungen, bei denen das Immunsystem überempfindlich auf den Kontakt mit allergieauslösenden Stoffen oder anderen Reizstoffen reagiert.
Neurodermitis betrifft meistens die Kopfhaut, Gesicht und Hände. Der Juckreiz ist ein Leitsymptom der Neurodermitis, fast alle Betroffenen leiden darunter. Der Betroffene leidet bei Neurodermitis unter:
- Trockener Haut: Die Haut spannt, fühlt sich rau an und wirkt leicht schuppig
- Juckreiz: Er kann so stark werden, dass die Haut sich anfühlt, als würde sie glühen. Abends und nachts kann sich der Juckreiz verschlimmern. Der Juckreiz führt zu Kratzen. Dadurch empfinden die Betroffenen kurzzeitig Erleichterung. Doch danach setzt der Juckreiz verstärkt ein. Die Folge sind Kratzverletzungen wie Striemen, Blutungen und Krusten
- Rötungen, Entzündungen und Veränderungen der Haut
Die Ekzeme lassen sich in drei Stadien einteilen.
- Im akuten Stadium bilden sich neue Ekzeme, die für sich allein auftreten oder schon bestehende Ekzeme überlagern können. Zu den Beschwerden gehören Rötungen, Schwellungen, Bläschen, nässende Hautveränderungen und Krustenbildung. D
- as akute Stadium geht nach spätestens drei Tagen in eine chronische Phase über. Die Haut ist trocken, sie spannt, juckt und schuppt eventuell.
- Im dritten Stadium kommt es zu Hautveränderungen wie Verdickungen der oberen Hautschicht, vergrößerten Hautfurchen, tiefen Einrissen in die Haut sowie der Bildung von helleren und dunkleren Hautstellen.
Kinder und Neurodermitis
Trockene Haut, quälender Juckreiz, blutig gekratzte Stellen am Körper, schlaflose Nächte: Neurodermitis ist eine Krankheit, die für Kinder und ihre Eltern sehr belastend ist. Kinder in Industrieländern leiden immer häufiger unter Neurodermitis. Schon ab dem dritten Lebensmonat können Babys unter Neurodermitis leiden. Die Ekzeme befinden sich bevorzugt an den Wangen und der behaarten Kopfhaut. Die nässenden Bläschen platzen mit der Zeit auf und bilden Krusten. Typisch sind harte gelblich braune Schuppen auf der Kopfhaut, der sogenannte Milchschorf.
Beginnen die Kleinkinder mit dem Krabbeln, wandert die Neurodermitis oft auf die Streckseiten von Armen und Beinen. Ab dem zweiten Lebensjahr finden sich Ekzeme an Beugestellen wie Ellbogen, Knien und Handgelenken sowie an Händen, Hals und Nacken. Ebenfalls kann es zu Ekzemen im Mundbereich kommen. Nicht ausgeschlossen sind nässende und entzündete Hautstellen an Augenlidern, Füssen, Oberschenkeln und Po.
Das Besondere bei Kindern ist, dass je nach Alter unterschiedliche Hautstellen am Körper betroffen sein können:
- Säuglingsalter bis Zweijährige: Neurodermitis tritt selten vor dem dritten Lebensmonat auf. Meist erscheinen die ersten Symptome an den Wangen, an der Stirn oder der Kopfhaut. Danach breiten sie sich über den restlichen Körper aus. Junge Säuglinge, die sich noch nicht an bestimmten Stellen mit den Händen kratzen können, reiben zum Beispiel ihr Gesicht an der Bettwäsche oder am Bettgestell.
- Zwei- bis Zwölfjährige: Die Haut ist trocken und rissig, nässt oder bildet Knötchen. Sie sieht verdickt und von der Hautfaltenstruktur vergröbert aus – die Haut erscheint insgesamt älter. Vor allem die Ellenbeugen, Kniekehlen, der Nacken und die seitlichen Körperpartien sind betroffen. Manchmal treten die Symptome auch nur an den Füßen auf.
- Jugendliche: Bei Jugendlichen verläuft die Erkrankung im Vergleich milder. Sie leiden meist unter trockener Haut und Ekzemen.
Seelische Folgen
Der starke Juckreiz beeinträchtigt den erholsamen Schlaf der Betroffenen. Folgen sind Konzentrationsschwächen und Nachlassen der Leistungsfähigkeit. Das gilt nicht nur für berufstätige Erwachsene, auch bei Kindern kann Übermüdung das Immunsystem schwächen und die körperliche Entwicklung behindern. Mit der Pubertät beginnt das Aussehen eine stärkere Rolle zu spielen. Rötungen und Ekzeme im Gesicht und an den Händen sind oft unübersehbar. Gerade Heranwachsende, genauso aber auch erwachsene Betroffene, lassen sich davon verunsichern. Auch wenn Neurodermitis nicht ansteckend ist, haben die Betroffenen Angst, ihre Umgebung könnte vor ihnen zurückschrecken. Sie ziehen sich zurück. Im schlimmsten Fall werden sie depressiv.
Neurodermitis-Therapie
Jede Behandlung hat das Ziel, die Lebensqualität der betroffenen Kinder und ihrer Familien zu verbessern. Dazu gehört unter anderem, den Juckreiz zu lindern und nachts wieder Ruhe zu finden.
Bei der Therapie einer Neurodermitis verfolgen Ärzte zwei Ansätze: Allergenkarenz und Hautpflege. Mit Allergenkarenz ist gemeint, dass Faktoren, die eine Neurodermitis auslösen oder verschlechtern, unbedingt vermieden werden sollten. Dazu gehören Allergene wie Pollen oder Hausstaubmilben, Zigarettenrauch oder Nahrungsmittel, auf die das Kind nachweislich allergisch reagiert. Bei der Hautpflege steht die Behandlung der entzündeten Haut im Vordergrund. Bitte besprechen Sie mit Ihrem Arzt was die geeignete Therapieform für Sie ist.
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