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Bluthochdruck: Daran erkennen Sie ob Sie an Hypertonie leiden

Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems, die schon länger auf der Top 10 Liste der bedrohlichen Krankheiten weltweit steht. Bluthochdruck entwickelt sich schleichend. Seine Tragweite wird oft erst klar, wenn ernste Folgen wie etwa ein Schlaganfall auftreten.

Was ist Bluthochdruck?

In Deutschland ist ein erhöhter Blutdruck weit verbreitet. Schätzungen zufolge leidet in Deutschland rund jeder Zweite an Bluthochdruck. Das Risiko für eine Hypertonie steigt mit wachsendem Lebensalter an.
Bei Bluthochdruck ist der Druck in den Gefäßen erhöht. Das Problem: Anfangs bereitet das kaum Beschwerden. Daher bleibt Bluthochdruck häufig lange Zeit unerkannt und unbehandelt. Tag für Tag ein zu hoher Druck im Kreislauf – das überlastet auf Dauer jedoch das Herz und andere lebenswichtige Organe. Auch setzt die natürliche Gefäßalterung bei Bluthochdruck früher ein und schreitet schneller fort, sodass Gefäße vorzeitig verkalken. Daher ist Bluthochdruck neben Rauchen, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen eine der Hauptursache von Herz- und Kreislaufkrankheiten, vor allem Herzinfarkt und Schlaganfall. Das Risiko für vorzeitige Invalidität und Tod ist deutlich erhöht.
Daraus folgt: Bluthochdruck wird behandelt, um den erhöhten Druck zu senken und lebensbedrohliche Folgekrankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall zu verhindern.

Wie wird Blutdruck ermittelt?

Der Blutdruck wird in der Regel in mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) gemessen und besteht aus zwei Werten, dem systolischen (ersten) und dem diastolischen (zweiten) Wert. Ein Blutdruck von 120 zu 80 gilt bei Erwachsenen als optimal. Hier ist ein Überblick zu normalen Werten und Bluthochdruck:

  • Normale Blutdruckwerte bei Erwachsenen liegen ungefähr bei 120/80 mmHg. Niedrigere Werte sind optimal.
  • Von Bluthochdruck (Hypertonie) spricht man ab 140/90 mmHg.
  • Liegen die Werte unter 105 zu 65 mmHG, liegt ein niedriger Blutdruck (Hypotonie) vor.

Anhaltende Blutdruckschwankungen, insbesondere anhaltenden Bluthochdruck, sollte man unbedingt von einem Arzt abklären lassen, da sie auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen können.

Symptome bei erhöhtem Blutdruck

Menschen mit Bluthochdruck können auch selbst viel tun, um ihre Werte in den Griff zu bekommen.
Menschen mit Bluthochdruck können auch selbst viel tun, um ihre Werte in den Griff zu bekommen.

Anfangs fehlen Beschwerden häufig. Später können zunächst allgemeine Symptome auftreten wie:

  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Herzklopfen oder -stolpern
  • Kurzatmigkeit bei Belastung
  • Nervosität
  • Schlafstörungen

Weitere Krankheitszeichen hängen von möglichen Gefäß- und Organschäden durch den erhöhten Druck ab. Mögliche Gefäß- und Organschäden sind: Sehstörungen, Herzrhythmusstörungen, Nierenprobleme, Lungenprobleme, Leberschäden.

Diagnose

Wiederholte Druckmessungen und eine Langzeitmessung des Blutdrucks können die Diagnose bestätigen. Soweit noch nicht bekannt, klärt der Arzt ab, ob weitere Risikofaktoren für Herzkreislauferkrankungen vorliegen. Dabei geht es zum einen um familiäre Vorbelastung und den Lebensstil. Stichworte: Körpergewicht, Bewegungsmangel, Stress, Ernährung, Rauchen. Zum anderen sind Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, zu hohes Cholesterin und ein erhöhter Harnsäurespiegel / Gicht im Fokus des Arztes. Das heißt: Der behandelnde Arzt geht einem entsprechenden Verdacht nach und behandelt krankhafte Veränderungen nach den geltenden Standards.

Behandlung von Bluthochdruck

Gesund leben ist so etwas wie eine universelle Arznei. Vor allem auf zwei Punkte kommt es an: eine ausgewogene, möglichst salzarme Ernährung und regelmäßige Bewegung. Auch die seelische Verfassung nimmt Einfluss auf den Blutdruck. Weniger Stress und Alkohol, dazu natürlich auch Nichtrauchen tun ein Übriges. Bei Übergewicht sollte man dauerhaft abnehmen. All das hilft, den Blutdruck im grünen Bereich zu halten.
Wenn nicht, können zahlreiche gut wirksame und verträgliche Medikamente einen zu hohen Blutdruck senken. Meistens ist es eine Dauertherapie. Am gesunden Lebensstil sollte man trotzdem festhalten, da er die Behandlung unterstützt.
Zur Absenkung des Blutdruckes ist es in jedem Fall sinnvoll, dass der Patient:

  • Die Ernährung anpasst um vorhandenes Übergewicht zu reduzieren: Viel Gemüse, Obst, Ballaststoffe z.B. Vollkornprodukte, wenig tierische Fette, salzarm
  • Rauchen und Alkoholkonsum einschränken
  • Bewegung und Sport: sich regelmäßig körperlich belasten und bewegen. Besonders Ausdauertraining (Schwimmen, Wandern, Radfahren, Nordic-Walking, Skilanglauf, Golf) wirkt sich günstig auf den Blutdruck aus.
  • Stress abbauen: Genügend Schlaf, kurze Verschnaufpausen am Tag, Aufgaben verteilen und Verantwortung Abgeben sowie Sport und ein entspannendes Hobby helfen, eine ständige innere Anspannung zu reduzieren.

Die oben genannten Maßnahmen sind bei einer leichten Hypertonie (etwa 140/90 mmHg) oft allein ausreichend, um den Blutdruck wieder zu normalisieren. In jedem Fall unterstützt ein gesunder, aktiver Lebensstil grundsätzlich die Wirksamkeit einer medikamentösen Behandlung.

Medikamentöse Therapie

Da es sich beim Bluthochdruck in der Regel um eine lebenslange Erkrankung handelt, ist eine dauerhafte medikamentöse Therapie oftmals unumgänglich. Wenn Sie die verordneten Medikamente regelmäßig einnehmen und die Ratschläge des Arztes konsequent befolgen, werden sich Ihre Werte zunehmend bessern. Es stehen folgende Medikamente zur Bluthochdruckbehandlung zur Verfügung, die alle gleichermaßen für die Therapie zu Beginn und auf Dauer geeignet sind, sei es als Mono- oder Kombinationstherapie:

  • ACE-Hemmer und AT-1-Rezeptor-Antagonisten: Präparate dieser Wirkstoffklassen wirken über mehrere, verschiedene Reaktionswege gefäßerweiternd. Sie senken nachhaltig den Blutdruck und beugen Endorganschäden vor. Kontraindiziert bei: Schwangerschaft, Kaliumüberschuss, Hautschwellung.
  • Diuretika (entwässernde, harntreibende Mittel): Sie steigern die Ausscheidung von Kochsalz und Wasser über die Nieren und verstärken in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Medikamenten deren Wirkung. Auf längere Sicht senken Diuretika den Blutdruck, indem sie die Ansprechbarkeit auf gefäßverengende Reize herabsetzen.
  • Betablocker: Betablocker sind Arzneimittel, die im Körper die so genannten ß-Rezeptoren blockieren. Dadurch wird die Wirkung bestimmter Stresshormone gehemmt. Diese Stresshormone (Noradrenalin, Adrenalin) haben normalerweise einen anregenden Effekt auf verschiedene Organe (u.a. das Herz). Werden sie blockiert, sinken Puls und Blutdruck sowie die Schlagkraft des Herzens. Das Herz schlägt also etwas langsamer und wird entlastet.
  • Kalziumantagonisten bzw. Kalziumkanalblocker: Kalziumantagonisten blockieren die Kalzium-Kanäle in den Herz- und Gefäßmuskelzellen. Sie vermindern den Kalzium-Einstrom in die Zellen, setzen dadurch die Gefäßspannung herab und somit auch den Blutdruck.

Medikamente dieser Wirkstoffklassen können einzeln (Monotherapie) oder zusammen (Kombinationstherapie) – unter Berücksichtigung möglicher Grund- oder Begleiterkrankungen – verordnet werden. Bringt die anfängliche Therapie keinen ausreichenden Erfolg, kann das Präparat bzw. die Kombination gewechselt werden, bis der Blutdruck effektiv gesenkt wird.
Eine Behandlung mit Blutdruck-Medikamenten wird von Patienten bisweilen als belastend erlebt, da das Absenken des Blutdruckes zunächst müde und abgeschlagen machen kann. Der Körper muss sich erst umstellen und an den niedrigeren Blutdruck gewöhnen. Die Medikamente sollten daher am Anfang einschleichend gegeben werden, d.h. niedrige Dosis zu Beginn, die nach und nach gesteigert wird. So hat der Organismus Zeit, sich langsam daran anzupassen. Die Umstellung kann bis zu einem Monat dauern.

Blutdruck im Alter

Im Alter ist der Blutdruck in der Regel etwas höher als in jüngeren Lebensjahren, da die Elastizität der Gefäße abnimmt. Die Blutdruck-Normalwerte liegen dann über den Werten im mittleren Erwachsenenalter. Das bedeutet aber nicht, dass ein hoher Blutdruck im Alter harmlos ist. Auch bei Senioren sollte der Blutdruck nicht zu hoch sein. Ab einer gewissen Höhe und bei eventuell bestehenden anderen Risikofaktoren für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sollte man versuchen, den Blutdruck zu senken.

Blutdruck bei Kindern

Bluthochdruck kann auch bereits bei jungen Menschen auftreten. Vor allem aufgrund von Übergewicht und Bewegungsmangel nimmt die Anzahl betroffener Kinder und Jugendlicher in den letzten Jahren stetig zu.
Bei Kindern und Jugendlichen sind die Blutdruckwerte – genauso wie das Gewicht – noch stärker als bei Erwachsenen vom Alter und von der Größe abhängig. Daher werden die gemessenen Werte bei Kindern und Jugendlichen je nach Größe und Gewicht mit sogenannten Perzentilenkurven verglichen. Liegt ein Wert beispielsweise auf der 90. Perzentile, haben neun von zehn Kindern den gleichen oder einen niedrigeren Wert.
Die Grenzwerte für normalen oder zu hohen Blutdruck befinden sich ständig im Wandel und werden aktuell von Experten diskutiert. Prinzipiell lässt sich jedoch festhalten, dass auch Kinder und Jugendliche einen erhöhten Blutdruck haben, wenn bei gleichen Werten ein Erwachsener einen erhöhten Blutdruck aufweist.

Wie kann Ihnen Medlanes helfen?

Wenn Sie unter Bluthochdruck leiden oder Hilfe bei der Behandlung von hohem Bluthochdruck benötigen, helfen wir Ihnen gerne weiter. Unsere Ärzte machen auch Hausbesuche und kommen zu Ihnen nach Hause, um Sie zu untersuchen und Ihnen ein Rezept für die geeignete Therapie auszustellen. Medlanes besitzt ein erfahrenes Team aus Allgemeinärzten sowie Kardiologen, die Sie auch gerne zu Hause untersuchen können.

Bild: LeventeGyori/Shutterstock.com

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